Sony-Datenbrille: Die Hardware steckt in einem externen Kästchen.bild: sony/youtube
Konkurrenz für Google Glass
Schön ist sie nicht, aber sie soll auch kein Modeprodukt werden: Sony will ab März eine Datenbrille anbieten, die Computerdaten ins Blickfeld einblendet. Vorerst sollen sich nur Entwickler damit anfreunden.
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Das ging vergleichsweise schnell: Im September 2014 hatte Sony auf der Ifa in Berlin den Prototyp einer neuen Computerbrille vorgeführt, jetzt soll eine erste Version der SmartEyeglass SED-E1 genannten Brille bereits in den Verkauf kommen. Für rund 850 Franken soll das Gerät ab dem 10. März erhältlich sein. Vorerst ist es allerdings ausdrücklich nur für Software-Entwickler gedacht. Eine Version für Endkunden soll erst 2016 auf den Markt kommen.
Das SmartEyeGlass SED-E1 ist eine Brille, die bewegte Texte, Symbole und Bilder ins Blickfeld des Nutzers projiziert. Ein Demo-Video bei YouTube zeigt, wie das aussieht – nämlich vorwiegend unspektakulär. Grüne Texte und Grafiken werden als Überlagerung in das Blickfeld des Nutzers eingeblendet. Man sieht die Uhrzeit, die nächsten Termine, einen Chat. Eine Navigations-App weist mit Pfeilen den Weg.
screenshot: youtube/sony
Mit Augmented-Reality-Konzepten wie Microsofts HoloLens, die gemeinsam mit Windows 10 im Herbst dieses Jahres erscheinen könnte, hat das wenig zu tun. Viel eher erinnert Sonys Brille an eine monochrome Version von Google Glass: ein mobiler, halbtransparenter Bildschirm, der immer im Blickfeld ist.
Die Brille ist im Grunde genommen nicht mehr als ein Bildschirm, durch den man hindurchschauen kann. Für seine HoloLens verspricht Microsoft viel mehr. Sie soll die Illusion von in den Raum projizierten Bildern erwecken, Daten, aber beispielsweise auch Auswahlmenüs anzeigen können. Verändert der HoloLens-Nutzer seinen Blickwinkel, kann ein virtuelles Daten-Objekt an einer bestimmten Stelle im Raum stehen bleiben. Bei Sonys und Googles Brillen schwenkt die Einblendung stattdessen mit.
Bedient wird die HoloLens-Brille von Microsoft per Sprach- und Bewegungssteuerung. Der HoloLens-Träger kann das Hologramm mit Gesten bearbeiten oder darum herumlaufen, um es von allen Seiten zu betrachten. Bild: microsoft Augmented Reality oder Virtual Reality?
Eines aber eint SmartEyeglass und HoloLens: Internet-Daten, Datenspeicher und Energie bezieht die Brille dabei aus einem am Körper getragenen Mini-Computer, der auch als berührungsempfindliches Steuermittel fungiert.
Zur Erklärung: Augmented Reality beschreibt die Erweiterung (englisch: Augmentation) der physischen Welt durch optisch überlagerte Informationen aus einem Computer. Der einfachste Fall ist eine einfache Überlagerung wie bei Google Glass und Sonys SmartEyeglass.
Erheblich komplexer und interessanter ist die Interaktion der Datendarstellungen mit der Welt, sodass in den Augen der Betrachter eine neue, mit Datendarstellungen aufgewertete Welt erscheint (HoloLens).
Die derzeit typische Hardware für Augmented Reality sind Datenbrillen, die im Brillenglas digitale Bildinformationen ins Echtbild mischen, oder Datenhelme, in denen ein von einer Kamera aufgezeichnetes Videosignal der Aussenwelt in Echtzeit mit digitalen Bildern verbunden wird. Ausserdem gibt es Smartphone-Apps, die Informationen in Echtzeit in das Bild der Handykamera einblenden.
Von Augmented Reality zu trennen ist die Virtual Reality, die virtuelle Realität. Damit ist eine reine künstliche «Realität» gemeint - zum Beispiel ein Computerspiel und nicht die Überlagerung von «echten» und «künstlichen» Realitäten -, die von den Benutzern zum Beispiel per Datenbrille, aber auch ganz harmlos am Monitor erforscht werden kann.
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quelle: epa / robert jaeger
(kno)
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