Die ersten Fernseher ähnelten sperrigen Kisten, aktuelle Geräte werden immer dünner und grösser. Zur IFA hat Panasonic jetzt einen Fernseher vorgestellt, der ein anderes Konzept verfolgt: Wird das Gerät ausgeschaltet, ist es durchsichtig.
Bei dem Gerät handelt es sich um einen Prototypen eines transparenten OLED-Bildschirms. Der Bildschirm selbst besteht aus einer Glasscheibe, deren Grösse angepasst werden kann. Die OLED-Technologie befindet sich dabei auf der Scheibe, die restliche Technik ist in einer externen Box angebracht, die per Kabel mit dem Fernseher verbunden ist.
Wenn der Fernseher ausgeschaltet ist, lässt sich die Einrichtung dahinter bewundern. Das dürfte Nutzer freuen, die sich bisher an einem schwarzen Kasten im Wohnzimmer gestört haben.
Laut Panasonic ist die Idee hinter dem Gerät tatsächlich, dass der Fernseher im Wohnzimmer verschwinden soll.
Panasonic zeigt seinen transparenten OLED-TV auf den IFA Media Briefings in Berlin. #IFAIMB19 pic.twitter.com/hNlrCVpg5F
— digitalzimmer (@digitalzimmer) July 11, 2019
Panasonics Prototyp auf der IFA hat ungefähr eine Grösse von 50 Zoll (127 Zentimeter) und eine Full-HD-Auflösung. Allerdings seien auch andere Auflösungen möglich. Das Konzept für den Fernseher entstand in Zusammenarbeit mit der Schweizer Möbelmarke Vitra.
Der Haken: «Konkrete Pläne, das Produkt auf den Markt zu bringen, existieren aktuell nicht. Derzeit evaluiert Panasonic das Feedback auf das Konzept und analysiert Marktnachfrage und -bedarf», heisst es auf der Firmenwebseite.
Die transparente OLED-Technologie werde aber bereits im Alltag eingesetzt, schreibt Panasonic weiter. Beispielsweise bei Schaufenstern, über die Werbung angezeigt werden kann. Auch soll sich die Technologie bei Wegbeschilderungen oder Schiebetüren nutzen lassen.
Mit dem Gedanken, den TV quasi unsichtbar zu machen, ist Panasonic nicht allein. Auch Firmen wie LG arbeiten an Fernsehern, die nach der Nutzung aus dem Blickfeld verschwinden sollen. LG präsentierte beispielsweise auf der Consumer Electronics Show (CES) im Januar ein Gerät, dass im ausgeschalteten Zustand eingerollt ist. Dabei handelt es sich nur um einen Prototypen. Einen Preis nannte der Hersteller nicht. Er dürfte im fünfstelligen Bereich liegen, ähnlich wie der auf der IFA ausgestellte 8K-OLED-Fernseher für 30'000 Euro.
Ein anderes Konzept verfolgt Samsung mit «The Frame». Dabei handelt es sich um einen Fernseher, der wie ein Bild an die Wand gehängt wird. Nutzer können darauf beispielsweise auch Kunstwerke oder Erinnerungsfotos zeigen.