Als Abby Fuller WhatsApp unter ihrer neuen Handynummer einrichten wollte, tauchten auf einmal sämtliche Nachrichten eines völlig Unbekannten auf dem Bildschirm auf. Dabei handelte es sich höchstwahrscheinlich um den «Vorbesitzer» der Telefonnummer. So berichtet es die Betroffene – eine Amazon-Angestellte aus Seattle – auf Twitter. «Das kommt mir nicht richtig vor», fügt Fuller in dem Tweet hinzu.
logged into whatsapp with a new phone number today and the message history from the previous number's owner was right there?! this doesn't seem right.— Abby Fuller (@abbyfuller) January 11, 2019
Wie auch in der Schweiz werden in den USA Handynummern, die länger nicht mehr benutzt wurden, nach einiger Zeit neu vergeben. Die Swisscom gibt Nummern frühestens nach 120 Tagen wieder frei. Salt wartet mindestens sechs Monate, Sunrise ein Jahr.
Trifft der vorherige Nutzer keine Vorkehrungen, kann es passieren, dass der Nachnutzer die Folgen zu spüren bekommt. Er erhält beispielsweise rätselhafte Anrufe von Menschen, die eigentlich jemand ganz anderes erreichen wollen. Oder er bekommt die alten WhatsApp-Chats zu sehen.
WhatsApp verspricht zwar, dass alle unter einer alten Rufnummer gespeicherten Daten nach 45 Tagen automatisch gelöscht werden. Wenn sich also ein neuer Nutzer unter dieser Nummer bei WhatsApp registriert, sollten alle Chats und Kontakte des Vornutzers verschwunden sein. Doch die Erlebnisse von Nutzern wie Fuller sprechen dafür, dass dieser Schutzmechanismus nicht immer funktioniert.
Laut Fuller waren in ihrem Fall sowohl das verwendete Smartphone als auch die SIM-Karte neu. Die neue Handynummer habe sie bereits seit über eineinhalb Monaten. Die von WhatsApp angegebene Löschfrist für die Vorgängerdaten müsste also verstrichen sein. Fuller und andere Kommentatoren gehen daher von einem «Bug», einem Programmierfehler, in der App aus. «Die Nachrichten hätten zusammen mit dem Konto gelöscht werden müssen, das ist aber nicht passiert», beschwert sich Fuller.
WhatsApp hat sich zu dem Fall noch nicht geäussert.
Auf seiner Webseite gibt WhatsApp Tipps, wie Nutzer nach einem Rufnummerwechsel ihre Privatsphäre schützen können. «Bevor du eine bestimmte Telefonnummer nicht mehr verwendest, solltest du deinen WhatsApp Account auf deine neue Nummer migrieren», heisst es dort. «Die einfachste Methode ist, unsere Nummer-ändern-Funktion zu verwenden.» Der alte Account werde nach dem Wechsel automatisch gelöscht. Wie das geht, haben wir hier erklärt.
Wer nicht vorhat, WhatsApp auf dem neuen Handy weiterzunutzen, sollte seinen Account schliessen. Dazu ruft man im Menü (die drei Punkte oben rechts) die «Einstellungen» auf, geht dann auf «Account» und tippt auf den letzten Punkt «Account löschen». Um das Konto endgültig zu schliessen, muss nun die Rufnummer bestätigt werden.
Generell empfiehlt es sich, die alte Handynummer bei einem Vertragswechsel mitzunehmen. Bei den meisten Anbietern ist das problemlos möglich, kostet zum Teil aber extra.
Hat man sich aber für eine neue Handynummer entschieden, gibt es nur eine Möglichkeit, die alte vor einer Neuvergabe zu schützen: Man muss sie auf einem billigen Zweithandy mit einer Prepaid-Karte «zwischenparken». Damit dieses nicht ebenfalls nach einiger Zeit deaktiviert wird, muss man die Karte ab und zu mit neuem Guthaben aufladen, Testnachrichten verschicken oder Anrufe tätigen.
Verwendete Quellen:
(str/t-online.de)
Dachte die Chats werden nicht bei Whatsapp gespeichert, denn wenn ich meine Handy wechsle muss ich ja auch das Backup einspielen um den Verlauf meiner Chats zu haben.
Nochmals einen Grund um mehr Threema zu nutzen.