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Apple setzt bei seiner KI-Aufholjagd auf Google-Manager

Apple CEO Tim Cook, left, speaks as he is joined by Craig Federighi, right, senior vice president of software engineering, and John Giannandrea, senior vice president of machine learning and AI strate ...
Apple-Chef Tim Cook, der abtretende KI-Verantwortliche John Giannandrea und Software-Leiter Craig Federighi, bei einem Auftritt 2024 (von links). Bild: AP

Apple setzt bei seiner KI-Aufholjagd auf diesen Ex-Googler – und schickt Manager in Rente

Im KI-Wettlauf der grossen US-Techkonzerne nimmt Apple grundlegende organisatorische und personelle Änderungen vor.
02.12.2025, 08:2402.12.2025, 08:37

Amar Subramanya wird neuer Vizepräsident für Künstliche Intelligenz bei Apple, er war seit Juli bei Microsoft. Zuvor spielte er unter anderem eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Googles aktueller KI-Software Gemini, wie Apple am Montag verlauten liess.

Amar Subramanya, Ex-Googler, neu Vizepräsident bei Apple und zuständig für KI-Entwicklung.
Amar Subramanya.Screenshot: x.com

Apples bisheriger KI-Verantwortlicher, John Giannandrea, den der Konzern 2018 bei Google abgeworben hatte, gibt seinen Job auf und wird im Frühjahr in den Ruhestand gehen. Im Rang eines Senior Vice President gehört Giannandrea zum obersten Führungsgremium und berichtet direkt an den Konzernchef Tim Cook.

KI-Siri nicht verlässlich genug

Unter Giannandrea hatte Apples KI-Team Schwierigkeiten, mit der Konkurrenz aus dem Silicon Valley mitzuhalten, wie der Techjournalist Mark Gurman in einem Artikel für Bloomberg konstatiert. Das Unternehmen sei spät in die generative KI eingestiegen – zwei Jahre nachdem OpenAIs ChatGPT zum Synonym für diese Technologie geworden war – und die «Apple Intelligence»-Plattform galt weithin als unterdurchschnittlich. Zudem musste das Unternehmen eine viel angekündigte neue Version seines Sprachassistenten Siri verschieben.

Apple hatte im Juni 2024 eine besonders hilfreiche Siri versprochen – weil die Software Zugang zu persönlichen Informationen der Nutzerinnen und Nutzer haben und quer über verschiedene Apps aktiv sein werde.

Doch nun haben die Kalifornier damit zu kämpfen, dass sich ihre gross angekündigte neue KI-Version der Sprachassistentin stark verzögert.

Im März gab Apple bekannt, dass man dafür länger brauchen werde – schätzungsweise bis 2026. Software-Chef Craig Federighi erklärte, bei interner Nutzung habe man festgestellt, dass die Software nicht verlässlich genug funktioniert habe, um ein Apple-Produkt zu sein.

KI-Fachleute wandern ab

Mit der Berufung von Subramanya zum Vice President of Artificial Intelligence, der direkt Federighi unterstellt ist, gliedert die Apple-Führung die zentralen technischen KI-Bereiche in die reguläre Softwaresparte ein. Der neue Mann ist demnach für die KI-Basismodelle (Foundation Models), die Machine-Learning-Forschung sowie KI-Sicherheit und KI-Evaluation verantwortlich.

Zuletzt hatte Apple einen Aderlass an KI-Talenten verzeichnen müssen, wie Gurman schreibt. Eine Ursache für die Turbulenzen: Apple plant, gewisse KI-Aufgaben an Google auszulagern. Dies hat laut Bloomberg bei Apple unternehmensintern Bedenken hinsichtlich des Engagements für eigene KI-Systeme ausgelöst.

Vor drei Jahren hatte der bei der KI-Firma OpenAI entwickelte Chatbot ChatGPT die Schwergewichte der Techbranche aufgeschreckt. Google brachte in der Folge Gemini auf den Markt, Amazon rüstete seine Sprachassistentin Alexa auf. Apple-Nutzerinnen und -Nutzer können aktuell auf Wunsch ChatGPT integrieren.

Quellen

(dsc)

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