Die Schweizer Eishockey-Spielerinnen zeigen ihre beste Leistung des Turniers, dennoch verlieren sie gegen Kanada 1:3. Der scheinbar übermächtige Gegner muss aber mehr kämpfen, als ihm lieb ist. Können die Schweizerinnen mit einer Niederlage zufrieden sein? Ja, und in diesem Fall können sie sogar absolut zufrieden sein.
Wenn sie dem dreifachen Olympiasieger bis zum Schluss alles abverlangen und bis zum Abpfiff im Spiel bleiben, müssen sie vieles richtig gemacht haben. Die Schweizerinnen zeigten eine derart beherzte Leistung, die für das Spiel um Bronze, in dem sie am Donnerstag um 13 Uhr auf die Schwedinnen treffen, die berechtige Hoffnung auf Edelmetall weiterleben lässt.
Bereits im ersten Drittel hatte der grosse Favorit auf Gold zwar 3:0 geführt, doch nie jenen unwiderstehlichen Eindruck hinterlassen, den man allenfalls erwartet hätte. Mit dem Doppelschlag in Überzahl innert 23 Sekunden zum 3:0 (12.) schien die Partie bereits früh entschieden. Dem war aber nicht so, besonders weil Jessica Lutz in der 26. Minute das 1:3 erzielte - ein Meilenstein.
Das letzte Tor gegen den selben Gegner war der Schweiz am vergangen Olympia-Turnier in Vancouver vor vier Jahren gelungen. Kurz darauf vergab Alina Müller eine Grosschance zum 2:3, doch wäre das wohl des Guten etwas gar zuviel gewesen. Am Ende setzten sie die Kanadierinnen verdient durch, alleine die Schussstatistik von 48:22 zu deren Gunsten bezeugte ihre Überlegenheit.
Die Schweizerinnen, allen voran die erneut bärenstarke Florence Schelling im Tor, tun gut daran, die Form fürs Bronze-Spiel gegen Schweden zu konservieren. Trainer René Kammerer muss mit den Spielerinnen versuchen, aus der Niederlage, die sich wie ein Sieg anfühlte, Kraft zu schöpfen. Es war das beste Resultat, das die Schweizerinnen jemals gegen Kanada erzielt hatten. (pre/si)