Der ehemalige Zuger Topskorer ist der produktivste Schweizer in der NHL. Bisher 26 Tore und 26 Assists in 99 NHL-Partien. Fast alle Verteidiger und Torhüter in Sotschi kommen aus der NHL. Wenn also einer den Puck hier ins gegnerischen Netz bringt – dann der NHL-erprobte Damien Brunner.
Aber er hat in den ersten drei Partien nicht getroffen. Ja, die NHL-Rumpelflügel Nino Niederreiter und Simon Moser hatten einen viel grösseren Einfluss auf das Spiel als Damien Brunner.
Nationaltrainer Sean Simpson versucht nun für die Viertelfinals gegen Lettland (heute 18.00 Uhr Schweizer Zeit) Damien Brunners Torproduktion zur Umstellungen anzukurbeln. Damit es gegen Lettland nicht wieder so lange dauert wie im ersten Spiel, bis das erste Tor fällt (Simon Moser erzielte das 1:0 7,9 Sekunden vor Schluss).
Der Plüss- und der Cunti-Sturm bleiben. Aber neu wird Andres Ambühl zwischen Damien Brunner und Roman Wick stürmen. Kevin Romy, der bisherige Center dieser Linie, muss wohl auf die Tribune. «Ambühl ist mein Lieblingsspieler» sagt Damien Brunner über seinen neuen Mittelstürmer. «Es ist sehr einfach mit ihm zu spielen und er bring viel Energie aufs Eis.» Bereits bei der WM 2010 in Mannheim stürmte Brunner neben Andres Ambühl. Für Kevin Romy kehrt Reto Suri ins Team zurück und wird wohl zusammen mit Matthias Bieber und Morris Trachsler eine Linie bilden.
Karl Marx (Miterfinder des Kommunismus) sagte, die Geschichte wiederhole sie nicht – und wenn, dann nur als Farce. Nun wiederholt sich die Hockeygeschichte doch: Die Schweizer müssen hier in Sotchi erneut gegen Lettland antreten. Wird diese zweite Partie also zur Farce? Wohl kaum. Die Schweiz ist klarer Favorit. Mindestens im Verhältnis 60:40.
Damien Brunner hat nun mit Andres Ambühl sozusagen einen «Traumpartner» bekommen. Wegen der ausbleibenden Tore (noch) ist Brunner nicht beunruhigt. «Wir haben zweimal gewonnen und stehen dort, wo wir stehen wollen. Gegen Lettland war die Chancenauswertung mangelhaft und zuletzt hatten wir gegen Tschechien Mühe, weil wir die Bullys verloren und jeden Einsatz ohne Scheibe begannen.»
Nur die Anspiele gewinnen, dazu die Energie von Ambühl – und Brunner müsste eigentlich seinen ersten Treffer erzielen. Denn Tore werden vom produktivsten NHL-Stürmer im Team erwartet. Warum nicht gleich einen Hattrick gegen Lettland? Brunner: «Wenn schon drei Treffer, dann wäre es doch besser, wenn drei Tore auf drei Linien verteilt sind ...»
Die Schweizer haben bisher aus 89 Abschlussversuchen erst zwei Tore gemacht (1:0 gegen Lettland, 1:0 gegen Tschechien und ein 0:1 gegen Schweden. Der fleissigste Stürmer war Nino Niederreiter mit 10 Schüssen. Damien Brunner ist erst zu 6 Abschlussversuchen gekommen.
Jonas Hiller steht heute erneut im Tor. Wie im ersten Spiel gegen Lettland (1:0) und gegen Tschechien (1:0). Er hat bei diesem Turnier noch keinen Treffer kassiert und alle 47 Schüsse abgewehrt. Er hat dafür gesorgt, dass wir trotz der Abschlussschwäche unserer Stürmer zweimal gewonnen haben.