Der Nordire Gerry Conlon, der fälschlicherweise wegen eines tödlichen IRA-Anschlags in England verurteilt wurde und 15 Jahre hinter Gittern sass, ist im Alter von 60 Jahren nach jahrelangem Kampf gegen den Krebs gestorben. Das teilte seine Familie am Samstag mit.
Conlon gehörte zu der als «Guilford Four» berühmt gewordenen Gruppe aus drei Männern und einer Frau – in Guilford bei London hatte die katholische Untergrundorganisation Irisch-Republikanische Armee (IRA) 1974 einen Anschlag verübt, bei dem fünf Menschen getötet wurden.
Die IRA erklärte in ihrem Bekennerschreiben damals, dass Conlon nichts mit dem Attentat zu tun und keinerlei Verbindung zur IRA habe.
Dennoch wurden die «Guilford Four» auf Basis von unter Folter erzwungenen Geständnissen und Justizmanipulationen 1975 schuldig gesprochen. Der Fall wurde symbolisch für die damalige Pauschalverurteilung von Iren durch die britische Justiz.
1989 befand ein Berufungsgericht die «Guilford Four» sowie sechs Mitglieder der Conlon-Familie für unschuldig und liess sie frei. 16 Jahre später entschuldigte sich der damalige Premierminister Tony Blair offiziell für das Unrecht. (rar/sda)