Die rechtspopulistische Partei UKIP hat die Europawahl in Grossbritannien gewonnen. Nach Auszählung eines Grossteils der Stimmen kam UKIP auf 28 Prozent. Einer Berechnung der BBC zufolge entfallen damit 24 der 73 britischen Sitze auf UKIP, die bisher mit 13 Parlamentariern im Europaparlament vertreten war.
UKIP-Chef Nigel Farage, der seinen Sitz im Europaparlament klar verteidigte, bezeichnete den Wahlausgang als «aussergewöhnlichstes Ergebnis seit 100 Jahren». «Das ist nicht das Letzte, was ihr von uns gehört habt», rief er Anhängern und Kritikern gleichermassen zu.
Auf Platz zwei folgt die Labour-Partei mit rund 25,5 Prozent der Stimmen und etwa 20 Sitzen, knapp vor den Konservativen von Premierminister David Cameron mit 24 Prozent und 19 Sitzen. Neben UKIP konnte auch Labour im Vergleich zu 2009 starke Zugewinne verbuchen, vor allem in der Hauptstadt London. Bei den Europawahlen vor fünf Jahren hatten noch die Konservativen vorne gelegen.
Eine Wahlpanne im Londoner Stadtbezirk Tower Hamlets hatte das Wahlergebnis lange verzögert. In Schottland wurde in der Nacht zum Montag nicht mehr zu Ende gezählt. (rey/sda/dpa)