Island hat seinen Antrag auf einen EU-Beitritt am Donnerstag offiziell zurückgezogen. «Das Thema ist vorbei», erklärte der isländische Aussenminister Gunnar Bragi Sveinsson. Den Schritt hatte Islands Mitte-rechts-Regierung bereits nach der Parlamentswahl 2013 angekündigt.
Bei einem Treffen mit seinem lettischen Amtskollegen Edgars Rinkevics überreichte Sveinsson dem amtierenden EU-Ratspräsidenten einen Brief, in dem die Regierung ihre Entscheidung erläutert. «Die isländische Regierung hat keine Absichten, die Beitrittsgespräche wieder aufzunehmen», heisst es darin.
Die Verhandlungen über eine EU-Mitgliedschaft, die nach der Wirtschaftskrise 2009 gestartet waren, hatte Island im Mai 2013 ausgesetzt. Eine Mehrheit der Isländer hatte sich in Umfragen zuvor stets gegen einen Beitritt zur Europäischen Union ausgesprochen.
Die isländische Regierung will nach eigenem Bekunden aber weiter mit der EU zusammenarbeiten. Ebenso wie die Schweiz gehört der nordische Inselstaat bereits der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) an und ist auch dem Schengener Abkommen über die Freizügigkeit von Bürgern beigetreten. (egg/sda/dpa/afp)