Die grosse Schauspielerin aus Hollywoods «goldener Ära» sei am Dienstag «friedlich» in ihrer Wohnung in New York gestorben, teilte die Organisation «Bogart Estate» unter Berufung auf die Familie der Schauspielerin mit. Mit «tiefer Trauer aber auch grosser Dankbarkeit für ihr erstaunliches Leben» werde ihr Tod bekanntgegeben, hiess es. Nach Angaben der Website TMZ starb die Hollywood-Legende an den Folgen eines Schlaganfalls.
With deep sorrow, yet with great gratitude for her amazing life, we confirm the passing of Lauren Bacall. pic.twitter.com/B8ZJnZtKhN
— BogartEstate (@HumphreyBogart) August 12, 2014
Mit ihrer rauchigen Stimme, einer schlanken Figur und markanten Gesichtszügen hob sich Bacall von vielen Schauspielerinnen ihrer Zeit ab. Wegen ihrer tiefblauen Augen erhielt sie den Beinamen «The Look». Sie spielte während ihrer mehr als 60-jährigen Karriere in über 30 Filmen mit, unter anderem in Klassikern wie «Tote schlafen fest», «Wie angelt man sich einen Millionär» und «Mord im Orient-Express».
Ihr Leinwanddebüt gab sie 1944 unvergesslich an der Seite ihres späteren Ehemannes Humphrey Bogart in Howard Hawks «Haben und Nichthaben». Für ihre Rolle in dem Barbra-Streisand-Film «Liebe hat zwei Gesichter» wurde sie 1997 für einen Oscar als beste Nebendarstellerin nominiert. 2009 erhielt Bacall einen Ehrenoscar für ihr Lebenswerk.
Geboren wurde Bacall als Betty Joan Perske, als Kind jüdischer Einwanderer aus Polen und Rumänien – «ein nettes jüdisches Mädchen aus der Bronx», wie sie später schrieb. Zunächst wollte sie Tänzerin werden, über die Arbeit als Model landete sie schliesslich beim Film.
Die Schauspielerin war gerade 19, als sie «Casablanca»-Star Humphrey Bogart begegnete. Sie waren elf Jahre miteinander verheiratet, bis zu dessen Tod im Jahr 1957 an Kehlkopfkrebs. «Ich wusste, dass er ein guter Schauspieler war, aber er war nicht mein Typ», schrieb Bacall später über das Kennenlernen.
Die gebürtige New Yorkerin und Bogart hatten einen Sohn und eine Tochter. Mit ihrem zweiten Ehemann, Schauspieler Jason Robards, hatte sie einen weiteren Sohn.
Nach Bogarts frühem Tod zog sie von Hollywood zurück nach New York. Dort wurde Bacall auch in zahlreichen Bühnenauftritten auf dem Broadway gefeiert. Als beste Bühnenschauspielerin wurde sie zwei Mal mit einem Tony Award ausgezeichnet.
Auch mit ergrauten Haaren trat die Schauspieler in den letzten Jahren noch vor die Kamera. Mit Nicole Kidman war sie 2003 in dem Thriller «Dogville» zu sehen. Lars von Trier holte sie 2005 für «Manderlay» vor die Kamera.
In Paul Schraders «The Walker» (2007), einem Remake von «Ein Mann für gewisse Stunden», spielt sie eine ältere Dame, die die Begleitung eines homosexuellen Gigolos schätzt. (trs/sda/dpa/afp)