Dies hat eine am Dienstag veröffentlichte Erhebung des Bundesamts für Umwelt (BAFU) ergeben, die 2012 zum vierten Mal durchgeführt worden ist. Die Stichproben ergaben, dass auf das ganze Jahr gerechnet rund 251'000 Tonnen Nahrungsmittel im Müll landeten.
Zusammen mit den Abfällen der Landwirtschaft, der Industrie und der Gastronomie werden in der Schweiz pro Jahr über 2 Millionen Tonnen Nahrungsmittel verschwendet. Gemäss der Erhebung des BAFU hat der Anteil biogener Abfälle, zu der neben Nahrungsmitteln auch Rüst- oder Gartenabfälle zählen, innerhalb von 20 Jahren von 23 auf 33 Prozent zugenommen
Erhebliche Anteile waren auch mineralische Abfälle, Verpackungen, Karton, Glas und Textilien. Markant gesunken ist zwischen den ersten Studien 1992/93 und heute lediglich der Anteil an Papier.
Ein grosser Teil davon könnte allerdings wiederverwertet werden. Die Studienautoren schätzen das verwertbare Potenzial auf 344'000 Tonnen pro Jahr. Etwa zwei Drittel davon entfällt auf biogene Abfälle, insbesondere auf Nahrungsmittel, die sich zum grössten Teil immerhin noch vergären liessen. Auch Papier, Kunststoffe, Glas oder Elektroschrott liessen sich in grossen Mengen wiederverwerten.
Dafür braucht es gemäss der Studie aber Verbesserungen bei der Infrastruktur – etwa Grünabfuhren oder zusätzliche Sammelstellen. Auf die Gesamtmenge an Kehricht haben aber auch solche Angebote offenbar geringen Einfluss.
Diese lässt sich einzig mit verursachergerechten Abfallgebühren senken. Die durchschnittliche Abfallmenge in den 33 untersuchten Gemeinden liegt bei 184 Kilogramm pro Kopf. In den 24 Gemeinden mit einem Gebührensystem liegt die Menge im Schnitt 80 Kilogramm tiefer.
(sza/sda)