Russland und die Ukraine haben sich nach Angaben des Präsidialamtes in Kiew auf eine Waffenruhe für den Osten des Landes geeinigt. Eine entsprechende Vereinbarung hätten die Präsidenten Wladimir Putin und Petro Poroschenko in einem Telefonat erzielt, hiess es am Mittwoch.
Kurze Zeit später dementierte ein Sprecher des Kremls die Einigung über eine Waffenruhe. Begründet wurde dies damit, dass Russland nicht in den Ukraine-Konflikt involviert sei und deshalb keinen Waffenstillstand vereinbaren könne.
Kremlin spokesman says Putin and Ukrainian president did not agree ceasefire as Russia not party to Ukraine conflict http://t.co/jmofPBaSnz
— BBC Breaking News (@BBCBreaking) September 3, 2014
Die ukrainische Präsidialverwaltung korrigierte ihre Berichterstattung wenig später ebenfalls. Statt von einem dauerhaften Waffenstillstand wird nun von einem vereinbarten Regime der Feuerpause gesprochen, wie die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf die Nachrichtenagentur dpa berichtete.
Zuvor hatte es ausgesehen, als ob sich der Konflikt in der Ostukraine merklich entspannen würde: Es sei eine «dauerhafte» Waffenruhe für den Donbass vereinbart worden, teilte die ukrainische Präsidialverwaltung in Kiew nach dem Telefongespräch mit. In der Region liegen die heftig umkämpften Rebellenhochburgen Donezk und Lugansk.
Auf welche konkreten Schritte sich Putin und Poroschenko verständigten, blieb offen. Putins Sprecher Dmitri Peskow hatte kurz zuvor erklärt, die Präsidenten beider Seiten seien sich über die möglichen Auswege aus der Krise «weitgehend einig».
Lange hatte es nicht nach einer Einigung ausgesehen. Der Konflikt hatte sich in den vergangenen Tagen sogar noch zugespitzt. Insbesondere wirft die ukrainische Regierung Moskau vor, immer mehr Soldaten in die Region zu schicken, um die prorussischen Separatisten im Kampf gegen die Regierungstruppen zu unterstützen. Moskau weist die Vorwürfe zurück.
Bei den Kämpfen zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischen Streitkräften waren in den vergangenen fünf Monaten nach UNO-Angaben fast 2600 Menschen getötet worden.(wst/sda/Reuters/afp/dpa)