Nach einem Mord an zwei Touristen in Thailand hat Putschführer und Regierungschef Prayuth Chan-ocha mit einer Bemerkung über leicht bekleidete Besucher Empörung ausgelöst. «Touristen meinen, sie könnten machen, was sie wollen, aber sind sie im Bikini wirklich sicher?», sagte er. Gefahr gelte natürlich nur für hübsche Frauen, fügte er in einer Bemerkung hinzu, die offenbar als Scherz gedacht war.
Für Wirtschaftsprofessorin Pavida Pananond zeugen Prayuths Äusserungen von tief sitzenden sexistischen Ansichten, dass leicht bekleidete Frauen für Übergriffe von Männern selbst verantwortlich sind.
Auch in sozialen Netzwerken kritisierten viele Nutzer die Entgleisung am Donnerstag. «Ich schäme mich, dass mein Land mit solchen dummen Ansichten in Verbindung gebracht wird», schrieb ein Thailänder auf Facebook. «Will Thailand etwa als erstes buddhistisches Land die Burka für Frauen am Strand einführen?», meinte jemand auf Twitter.
Die Ermittlungen in dem Tötungsdelikt liefen auf Hochtouren. Das Paar, beide 24, war am Montag tot an einem blutverschmierten Strand auf der Insel Koh Tao im Golf von Thailand gefunden worden. (whr/sda/dpa)