Die Kremlpartei Geeintes Russland hat bei den von Fälschungsvorwürfen überschatteten Regionalwahlen nach Angaben der Wahlkommission fast überall ihre Spitzenposition gefestigt. In der russischen Hauptstadt Moskau zogen vier kremltreue Parteien ins Stadtparlament ein.
Bisher waren nur Geeintes Russland und die Kommunisten vertreten. Je einen Sitz erhielten diesmal die ultranationalistische Liberaldemokratische Partei von Wladimir Schirinowski und die Partei Rodina (Heimat), wie die Wahlleitung am Montag mitteilte.
Die gemässigte Oppositionspartei Jabloko scheiterte erneut knapp. Die liberale Kraft hatte während der Abstimmung am Sonntag von massiven Verstössen berichtet. Die unabhängige Organisation Golos listete landesweit Verletzungen der russischen Wahlgesetze auf.
Auf der im März gegen internationalen Protest von Russland einverleibten Schwarzmeerhalbinsel Krim sprach die Wahlleitung der Kremlpartei mehr als 70 Prozent der Stimmen zu. Der Westen erkennt die Wahl nicht an.
Der Ukraine-Konflikt prägte die Stimmung bei der Wahl. Kremlgegner kritisierten die insgesamt von einer extrem niedrigen Wahlbeteiligung begleitete Abstimmung im grössten Land der Erde als «Farce». (kad/sda/dpa)