Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) haben im Nordosten Syriens offenbar deutlich mehr Christen verschleppt als bislang angenommen. Mindestens 220 assyrische Christen seien in der Gewalt des IS, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.
Die Christen seien in den vergangenen drei Tagen aus elf Dörfern in der Provinz Hassaka entführt worden. Zuvor waren die Aktivisten von 90 Entführten ausgegangen. Die Angaben der Beobachtungsstelle vom Donnerstag sind wegen des Bürgerkriegs in Syrien nicht zu überprüfen, sie verfügt im Land aber über ein dichtes Netz an Informanten, insbesondere unter Ärzten und Oppositionellen.
Der IS kontrolliert grosse Teile des Nordirak und auch Gebiete im benachbarten Syrien. Die Dschihadisten verübten zahlreiche Gräueltaten gegen die Bevölkerung.
Bei massiven Luftanschlägen der internationalen Koalition wurden im Westen des Iraks laut arabischen Medien mehrere führende Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) getötet. Die Dschihadisten seien bei einem Treffen in der Nähe des Ortes Al-Kaim etwa 350 Kilometer westlich von Bagdad ums Leben gekommen, berichtete die irakische Nachrichtenseite Al-Mada am Donnerstag. Der Sender Al-Arabija sprach von Dutzenden getöteten IS-Kämpfern.
Al-Kaim liegt an der Grenze zu Syrien. Die von den USA geführte Anti-IS-Allianz hatte ihren Kampf gegen die in den vergangenen Tagen verstärkt. Sie fliegt seit mehreren Monaten Luftangriffe auf Stellungen der Terroristen in Syrien und im Irak. (whr/sda/afp/dpa)