Für ihre Notaufnahmen und Intensivstationen finden die Schweizer Spitäler nur mit Mühe Pflegepersonal. In diesen Gebieten werden nicht genügend Fachleute ausgebildet, und die Lücken können im Gegensatz zu anderen Gebieten nicht mit ausländischen Pflegekräften gefüllt werden.
Wie die «NZZ am Sonntag» berichtet, bekommen gewisse Spitäler den Personalmangel bereits empfindlich zu spüren. Das Kantonsspital Graubünden in Chur etwa muss vereinzelt Patienten von der Intensivpflegestation in andere Abteilungen oder sogar in externe Kliniken verlegen. Personalchef Julius Risch weist neben den Unannehmlichkeiten für die Betroffenen auch auf die Einnahmeausfälle für das Spital hin.
Um auf dem ausgetrockneten Markt fündig zu werden, belohnen einige Arbeitgeber ihre Angestellten für die Vermittlung von Pflegefachleuten mit Prämien. Die Lage droht künftig noch prekärer zu werden: Eine Studie prognostiziert bis 2020 gesamthaft 25'000 fehlende Beschäftigte im Gesundheitswesen; die Spezialgebiete werden besonders betroffen sein. (rey)