Wenn er nicht aus dem eigenen Garten kommt, beansprucht er viel Ackerland. Er muss gepflanzt, gewässert, geerntet, danach transportiert, gelagert, vom Konsumenten gekauft, nochmals transportiert, danach gekühlt, gewaschen und gegessen werden. Und weil er roh verzehrt wird, ist er auch noch Ursprung mancher Lebensmittelvergiftung.
Salat.
Und wofür? Für nichts.
Zu diesem Schluss kommt die Washington-Post-Journalistin Tamar Haspel. Gestützt wird ihre Theorie durch die Ernährungswissenschaftler Charles Benbrook und Donald Davis, die zusammen einen Nährstoffindex für Nahrungsmittel entwickelt haben. Laut diesem Index sind vier der fünf nährstoffarmsten Nahrungsmittel pro 100 Gramm Salate oder mindestens Zutaten davon.
Der Grund für das desaströse Abschneiden von Eisbergsalat und Co. ist ihr enormer Wassergehalt. Sie bestehen 95-97 Prozent aus Wasser. Blattkohl, der «nur» zu 90 Prozent aus Wasser besteht, hat doppelt so viele Nährstoffe wie Eisbergsalat.
Statt Salat empfiehlt Haspel Grüne Bohnen, Broccoli und Tomaten.
Bedeutet das nun, dass sich Vegetarier erneut auf eine Spottwelle gefasst machen müssen? Mitnichten. Vegetarier und Veganer essen laut einer Studie zum amerikanischen Essverhalten aus dem Jahre 2014 wesentlich umweltschonender als durchschnittliche Karnivore.
Mit einem Faktor von 3,6 belastet der Durchschnittsamerikaner mit seinem Essverhalten die Umwelt mehr als doppelt so stark als ein Veganer (1,7). Auch der Vegetarier (2,4) isst deutlich umweltverträglicher. Dank bewusst reduziertem Fleisch- und Milchproduktekonsum lässt sich aber auch bei einer Ernährung mit Fleisch die damit verbundene Umweltbelastung stark reduzieren (2,4).
Laut einem Pamphlet der Bewegung «Weact», spielen vor allem zwei Faktoren eine Rolle beim umweltschonenden Essen:
1. Die Zutaten: weniger Fleisch, mehr Gemüse.
2. Die Saisonalität.
Saisonalität hat deshalb einen enormen Einfluss, weil die Umweltbelastung von Treibhäusern grösser ist, als antizipiert.
(tog)