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Linksbündnis Syriza kratzt an absoluter Mehrheit

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Bild: GIORGOS MOUTAFIS/REUTERS
Wahl in Griechenland

Linksbündnis Syriza kratzt an absoluter Mehrheit

Offizielle Hochrechnungen bestätigen die ersten Prognosen: Das Linksbündnis Syriza von Alexis Tsipras geht als klarer Sieger aus den Wahlen in Griechenland hervor. Es könnte sogar für die absolute Mehrheit im Parlament reichen.
25.01.2015, 22:2426.01.2015, 11:16
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Ein Artikel von
Spiegel Online

Athen - Erste Prognosen deuteten auf einen klaren Sieg des Linksbündnisses Syriza in Griechenland hin – nun bestätigen aktuelle Hochrechnungen diesen Trend. Demnach kommt Syriza auf 147 der 300 Sitze im Parlament. Damit bleibt am Abend zunächst offen, ob das Bündnis die absolute Mehrheit im Parlament erhält, dafür sind mindestens 151 Sitze nötig.

Der Vorsprung zur bisherigen Regierungspartei bleibt jedoch deutlich: Syriza kommt laut den Hochrechnungen von 20.30 Uhr auf 35.5 Prozent der Stimmen. Die bislang regierenden Konservativen von der Partei Neue Demokratie liegen bei 28.8 Prozent. Das meldet das griechische Innenministerium.

In den ersten Prognosen wurde der enorme Sieg von Syriza bereits absehbar: Das Bündnis von Alexis Tsipras erreichte laut Nachwahlbefragungen 35.5 bis 39.5 Prozent der Stimmen. Die Partei Neue Demokratie des bisherigen Ministerpräsidenten Antonis Samaras erhielt demnach 23 bis 27 Prozent der Stimmen.

Samaras habe seine Niederlage bei der Parlamentswahl eingeräumt, meldet das Syriza-Bündnis. Er habe Tsipras nach der Bekanntgabe erster Hochrechnungen angerufen und ihm zum Wahlsieg gratuliert, teilte Tsipras' Büro der Nachrichtenagentur AFP mit. Tsipras habe geantwortet, in der Politik gebe es «Freude und Sorgen». Es wird erwartet, dass der bisherige Ministerpräsident sich in einer Fernsehansprache äussert.

«Wir haben verloren», hatte Gesundheitsminister Makis Voridis dem Sender Mega TV bereits kurz nach der Wahl erklärt. «Das Ausmass der Ergebnisse ist noch nicht klar.» Der Sprecher der konservativen Partei Neue Demokratie sagte weiter, der Sparkurs der Regierung sei sinnvoll gewesen, er sei jedoch abgebrochen worden, bevor er hätte Früchte tragen können.

Als erste Reaktion haben die Sozialdemokraten im Europaparlament Tsipras aufgefordert, eine proeuropäische Koalition zu bilden. Die Neuverhandlung der hohen griechischen Staatsschulden sollte kein Tabu mehr sein, erklärte der Fraktionsvorsitzende Gianni Pittella in Brüssel. «Die Griechen haben sich deutlich dafür entschieden, mit dem harten Sparkurs zu brechen», so der italienische Sozialdemokrat.

Jetzt auf

Der Vorsitzende der Unionsgruppe in der europäischen Volksvertretung, Herbert Reul, wandte ein, ein weiterer Schuldenschnitt sei undenkbar. «Griechenland muss den Reformkurs weiterführen, wenn es kein Ausscheiden aus der Währungsunion riskieren will», so der CDU-Politiker. vek (spiegel.de)

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