In Hongkong hat die Polizei am Montag nach Angaben der Protestbewegung damit begonnen, die von Demonstranten errichteten Barrikaden zu entfernen. Sie räumten vor allem am Hauptdemonstrationsort im zentralen Geschäftsviertel Admiralty Strassensperren ab.
Wie die Polizei mitteilte, habe man ein Verkehrschaos verhindern wollen, und nicht die Proteste beenden. Die Beamten haben sich nach der Aktion wieder zurückgezogen, berichten Journalisten vor Ort.
Demokratieaktivisten und dutzende maskierte Männer haben sich derweil gewaltsame Auseinandersetzungen geliefert. Die Maskierten stürmten Barrikaden am Hauptdemonstrationsort im zentralen Geschäftsviertel Admiralty, wogegen sich die Demonstranten wehrten. Dies berichteten Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP. Die Polizei kesselte die Maskierten ein und warf mindestens zwei Männer zu Boden.
«Nehmt die Triaden fest», riefen Protestierende in der Umgebung, womit sie die Vermummten der chinesischen Mafia zurechneten. «Waffen, Waffen», riefen andere Demonstranten. Zuletzt hatte es mehrfach Berichte gegeben, Angehörige der Triaden provozierten die Aktivisten bewusst.
After removing some barricades police largely pulled back,say "aim was to relieve Monday traffic,not clear the scene" pic.twitter.com/0cncdhRceo
— Ivan Watson (@IvanCNN) October 13, 2014
Zuvor hatten dutzende Beamte an den Plätzen Stellung bezogen. Die Demonstranten, deren Zahl in der Nacht zum Montag deutlich gesunken war, wurden offenbar von der Polizeiaktion überrascht. Es machte sich Panik vor einer Räumung durch die Polizei breit.
"I don't think police will clear more today but it caused a huge panic and false alarms exhaust protesters"- protester at Central #OccupyHK
— Joanna Chiu (@joannachiu) October 13, 2014
Während die Barrikaden im Regierungsviertel Admiralty von der Polizei weggeräumt werden, bauten Demonstranten an mehreren Orten, etwa im Geschäftsviertel Mongkok, neue auf.
A new line of #OccupyHK barricades has appeared on Argyle St in Mongkok pic.twitter.com/UtEhf1hinq
— Tom Grundy (@tomgrundy) October 13, 2014
Die Hongkonger Führung hat die Proteste für mehr Demokratie als illegal bezeichnet und damit Befürchtungen einer gewaltsamen Auflösung der seit rund zwei Wochen anhaltenden Demonstrationen geweckt.
Am Wochenende sagte der Verwaltungschef von Hongkong, Leung Chun Ying, die kommunistische Führung in Peking werde von ihrem Beschluss nicht abrücken, bei der Wahl seines Nachfolgers 2017 nur vorab bestimmte Kandidaten zuzulassen.
Die Regierung werde sich zwar weiter um Gespräche mit den Demonstranten bemühen. Ihre Bewegung sei aber ausser Kontrolle geraten. Die Blockade von zentralen Teilen der Wirtschaftsmetropole könnte nicht endlos weitergehen. (sda/reu/afp)