Bei der Suche nach einem vermissten Privatflugzeug mit fünf deutschen Passagieren vor der Küste von Costa Rica haben die Einsatzkräfte zwei Tote entdeckt. Die Leichen eines Erwachsenen und eines Kindes seien im Meer gefunden worden, berichtete der Fernsehsender Teletica am Samstag unter Berufung auf das Ministerium für öffentliche Sicherheit. Zuvor waren rund 28 Kilometer vom Flughafen von Limón entfernt bereits Teile des Rumpfes, Sitze und mehrere Gepäckstücke entdeckt worden.
Das Geschäftsreiseflugzeug vom Typ Piaggio P.180 Avanti war am Freitagabend (Ortszeit) auf dem Flug von Mexiko nach Costa Rica verschollen. Die Kommunikation sei abgerissen, als sich die Maschine über dem Meer dem Flughafen von Limón näherte, teilte das Sicherheitsministerium mit. Nachdem die Suche wegen schlechter Witterungsverhältnisse in der Nacht abgebrochen worden war, nahmen die Einsatzkräfte sie am Samstag wieder auf.
«In dem Flugzeug waren fünf Passagiere und ein Pilot – insgesamt sechs Menschen», sagte der Direktor der zivilen Luftfahrtbehörde, Fernando Naranjo. «Ausgehend von den Geburtsdaten waren auch zwei Kinder darunter.» Beim Piloten soll es sich um einen 66-jährigen Schweizer handeln.
Das Flugzeug sei etwa 25 Meilen (ca. 40 km) vor dem Flughafen Limón vom Radar verschwunden. «Die Maschine sollte um 18.58 Uhr landen, wir haben sie in einer Höhe von 2'000 Fuss (ca. 610 Meter) verloren», sagte Luftfahrtdirektor Naranjo. Das sind rund 600 Meter. Am Flughafen von Puerto Limón wurde eine Kommandozentrale eingerichtet, um die Sucharbeiten zu koordinieren.
Nach «Bild»-Informationen handelt es sich bei der Unglücksmaschine um den Privatjet von McFit-Gründer Rainer Schaller, der mit seiner Freundin Christiane Schikorsky, deren zwei Kindern und einem Mann namens Marcus Kurreck an Bord gewesen sein soll. Eine Sprecherin der RSG Group, zu der die Fitnesskette gehört, bestätigte dies auf Anfrage des Mediums. «Mehr wissen wir im Moment auch nicht», hiess es.
«Der Fall ist uns bekannt», hiess es aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. «Unsere Botschaft in San José steht zur Aufklärung des Sachverhalts mit den örtlichen Behörden in Kontakt.»
Gewissheit, dass es sich um die Maschine des McFit-Gründers handelt, schaffen inzwischen auch lokale Medien, denen die Passagierliste mit den Namen von Schallers Familie vorliegt. Zudem soll das Flugzeug auf den Namen der RSG Aviation GmbH registriert sein.
Dem Onlinedienst Flightradar24 zufolge, der Positionen von Flugzeugen in Echtzeit wiedergibt, befand sich die Maschine des McFit-Gründers seit 23.15 Uhr (Ortszeit) im Sinkflug. Rund 40 Minuten später verlor sie demnach gänzlich an Höhe.
Verwendete Quellen:
(dpa,pdi)