Seit ihrer Machtübernahme in Afghanistan Mitte August haben die militant-islamistischen Taliban nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten mindestens 32 Journalisten vorübergehend festgenommen.
Die meisten von ihnen seien freigelassen worden, nachdem die Taliban sie wegen ihrer Berichterstattung abgemahnt hätten, teilte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) am Freitag in New York mit. Einige Medienschaffende seien geschlagen worden.
Am 19. September hatten Taliban-Vertreter den afghanischen Medien elf Regeln mitgeteilt, nach denen unter anderen die «Beleidigung nationaler Persönlichkeiten», «Inhalte im Widerspruch zum Islam» und die «Verletzung der Privatsphäre» untersagt sind.
Die Vorschriften seien «so weit gefasst und vage, dass sie praktisch jede kritische Berichterstattung über die Taliban verbieten», kritisierte HRW. Zudem seien sie so weitreichend, dass Journalisten sich selbst zensierten und befürchteten, im Gefängnis zu landen, sagte die stellvertretende Asien-Chefin von HRW, Patricia Gossman. (aeg/sda/dpa)