International
Afghanistan

Taliban sprechen voraussichtlich nicht bei UN-Generaldebatte

Taliban sprechen voraussichtlich nicht bei UN-Generaldebatte

25.09.2021, 21:4925.09.2021, 21:50

Die Taliban werden trotz ihrer Anfrage voraussichtlich keinen Auftritt bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York erhalten. Der offiziell für Montag als Sprecher für das Land eingetragene Vertreter sei der bisherige Botschafter bei den Vereinten Nationen, Ghulam Isaczai. Das teilte UN-Sprecher Stephane Dujarric mit.

Nach der Machtübernahme in Afghanistan hatten die militant-islamistischen Taliban bei den UN beantragt, das Land auch offiziell auf der UN-Bühne vertreten zu können – sowohl mit einer Rede bei der laufenden Generaldebatte als auch mit der Nominierung eines eigenen Botschafters, der Isaczai ersetzen soll.

Die Entscheidung dazu liegt nun beim zuständigen UN Beglaubigungsausschuss. Bisher gibt es aber kein anberaumtes Treffen des Gremiums, weshalb der bisherige Botschafter Afghanistans sein Amt zumindest vorläufig behält.

USA, Russland und China dominieren

Der Ausschuss besteht aus Vertretern von neun Mitgliedsländern – USA, Russland, China, Schweden, Namibia, Bahamas, Bhutan, Sierra Leone und Chile – und entscheidet darüber, welche Vertreter und damit auch welche Führungen von Staaten bei den Vereinten Nationen anerkannt werden. In der Praxis wird der Ausschuss dabei von Washington, Moskau und Peking dominiert.

Die Taliban haben Mitte August die Macht in Afghanistan übernommen. Der bisherige Präsident Ashraf Ghani hatte das Land zuvor fluchtartig verlassen. Deutschland, die USA und andere westliche Länder führen zwar Gespräche mit ihnen, erkennen sie aber nicht als legitime Regierung an.

(dsc/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Trump einigt sich mit Novartis und Co. – was das für die Schweiz bedeutet
Die US-Regierung hat einen Deal mit den Pharmariesen verkündet. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Am Freitag haben sich weitere neun Pharmakonzerne verpflichtet, ihre Medikamentenpreise in den USA zu senken. US-Präsident Donald Trump zeigte sich bei der Verkündigung des vorweihnächtlichen Deals im Weissen Haus sichtlich zufrieden und betonte die grossen Fortschritte, die er angeblich im Kampf gegen die hohen Arzneimittel-Preise in den USA erzielt habe. Und er lobte die anwesenden Pharma-Manager wie den Novartis-Boss Vasant Narasimhan und Ashley Magargee, die Chefin der Roche-Tochter Genentech dafür, dass sie Verständnis für seine Forderungen gezeigt hätten. «Sie lieben unser Land».
Zur Story