Wegen der Beteiligung an der Ermordung seines Vorgängers ist der ehemalige Präsident des westafrikanischen Krisenstaats Burkina Faso, Blaise Compaoré, zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Der 71-Jährige wurde am Mittwoch von einem Militärgericht in der Hauptstadt Ouagadougou schuldig gesprochen. Sein Vorgänger Thomas Sankara, der auch «Afrikas Che Guevara» genannt wurde, war im Oktober 1987 bei einem Putsch unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Der Staatsstreich brachte Compaoré für fast ein Vierteljahrhundert an die Macht.
Das Gericht verurteilte den Ex-Präsidenten nun wegen Angriffs auf die Staatssicherheit, Verbergen einer Leiche und Mittäterschaft. Während seiner Amtszeit, die bis zu einem Volksaufstand 2014 dauerte, hatte Compaoré alle Untersuchungen zum Tod seines Vorgängers unterbunden. Der Prozess wurde erst im im vergangenen Oktober eröffnet, nach fast dreieinhalb Jahrzehnten. Das Urteil erging nun in Abwesenheit des ehemaligen Staatschefs: Compaoré lebt heute im Nachbarland Elfenbeinküste im Exil. Die Anklage hatte 30 Jahre Haft beantragt.
Mit Compaoré standen 13 weitere Angeklagte vor Gericht. Sein ehemaliger Sicherheitschef Hyacinthe Kafando sowie Armeeführer Gilbert Diendéré erhielten ebenfalls lebenslange Haftstrafen. (aeg/sda/dpa)