Mehr als 200'000 Menschen sind nach UN-Angaben seit Ende Oktober vor der Gewalt im Ostkongo geflohen. Insgesamt seien rund 237'000 Menschen in der Region auf humanitäre Hilfe angewiesen, hiess es in einer Mitteilung am Mittwoch weiter, 16'500 Menschen von ihnen hätten Zuflucht im Nachbarland Uganda gesucht.
Seit Ende Oktober eskaliert die Gewalt zwischen der Armee und der Rebellengruppe M23 in der Demokratischen Republik Kongo erneut. Die Gruppierung entstand als Nachfolgeorganisation des sogenannten Nationalkongresses zur Verteidigung des Volkes (CNDP). Der mehrheitlich aus Angehörigen der Tutsi-Minderheit bestehende CNDP hatte bereits vor rund 15 Jahren gegen Regierungstruppen sowie Milizen der verfeindeten Hutu-Ethnie gekämpft.
Die kongolesische Armee hatte die Rebellen der M23-Bewegung 2013 eigentlich besiegt. Seit Ende März dieses Jahres kommt es im Osten des Kongo aber wieder zu Angriffen der Rebellenbewegung auf Zivilisten und militärische Einrichtungen sowie zu Gefechten mit der kongolesischen Armee. Laut UN-Informationen unterstützt das Nachbarland Ruanda die Rebellengruppe.
Die umkämpfte Region Rutshuruin in der Provinz Nord-Kivu ist reich an Bodenschätzen. Der Kongo mit seinen rund 90 Millionen Einwohnern hat etwa Kobalt-, Gold- und Diamantenvorkommen. Durch die politische Instabilität gehört das Land jedoch zu den ärmsten der Welt. (saw/sda/dpa)