International
Afrika

Hustensaftfirma für Tod von 70 Kindern in Gambia verantwortlich

Hustensaftfirma für Tod von 70 Kindern in Gambia verantwortlich

21.12.2022, 08:1721.12.2022, 14:43
Mehr «International»

Der Bericht einer gambischen Untersuchungskommission macht einen indischen Hustensafthersteller für den Tod von 70 Kindern verantwortlich. Die am Dienstag in Banjul veröffentlichten Ergebnisse bestätigten den zuvor von der Weltgesundheitsorganisation geäusserten Verdacht, dass die in Gambia vertriebenen Husten- und Erkältungssäfte akutes Nierenversagen auslösen. Das parlamentarische Untersuchungsgremium forderte die Regierung auf, den indischen Hustensafthersteller vor Gericht zu bringen.

Gambia Banjul Afrika Kinder
Kinder in der Hauptstadt Gambias, Banjul.Bild: Shutterstock

Bereits im Oktober, kurz nach Bekanntwerden der Todesfälle, verbot die Regionalregierung im indischen Bundesstaat Haryana, wo die Firma Maiden Pharmaceuticals Limited ihren Sitz hat, die Produktion.

In den Bericht waren Autopsieergebnisse von gestorbenen Kindern eingeflossen. Die importierten Medikamente des indischen Herstellers waren laut Laboranalysen verunreinigt und wiesen zu hohe Anteile der Stoffe Ethylenglycol und Diethylenglycol auf. Letzterer fand sich in der Vergangenheit immer wieder in gepanschten Hustensäften und führte zu Vergiftungs- und Todesfällen weltweit.

Indien ist als Apotheke der Welt bekannt und stellt viele Medikamente, besonders für ärmere Länder, kostengünstig her. Gambia ist ein westafrikanischer Küstenstaat, der fast vollständig vom Senegal umschlossen wird. Dort leben etwa 2,4 Millionen Menschen, rund die Hälfte unter der Armutsgrenze. (saw/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
EU-Parlament stimmt für europäisches Lieferkettengesetz – weitere Beschlüsse

Das Europaparlament hat das EU-Lieferkettengesetz zum Schutz von Menschenrechten gebilligt. Das umstrittene Vorhaben ist auf den letzten Metern abgeschwächt worden. Auch Schweizer Unternehmen sind von der neuen Regelung betroffen. Die Mitgliedstaaten müssen dem Gesetz noch offiziell zustimmen.

Zur Story