International
Argentinien

Argentiniens Ex-Präsidentin zu 6 Jahren Haft verurteilt

Former President Cristina Fernandez talks to supporters beside her son Maximo Kirchner after Argentina's Supreme Court upheld her corruption conviction, outside the Peronist Party headquarters in ...
Cristina Kirchner muss hinter Gitter.Bild: keystone

Argentiniens Ex-Präsidentin zu 6 Jahren Haft verurteilt

Die frühere argentinische Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner ist zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.
11.06.2025, 03:4211.06.2025, 03:42
Mehr «International»

Der Oberste Gerichtshof in Buenos Aires wies die Rechtsmittel der ehemaligen Staatschefin (2007 – 2015) zurück und bestätigte das erstinstanzliche Urteil von 2022, wie örtliche Medien übereinstimmend berichteten.

Zudem wurde der 72-Jährigen lebenslang die Ausübung öffentlicher Ämter untersagt. Kirchner hatte erst vor wenigen Wochen ihre Kandidatur für ein Abgeordnetenmandat in der Provinz Buenos Aires angekündigt. Aufgrund ihres Alters kann sie die Strafe im Hausarrest verbüssen.

Kirchner und ihr inzwischen gestorbener Ehemann, Ex-Präsident Néstor Kirchner (2003 – 2007), sollen während ihrer Amtszeiten als Staatschefs einem befreundeten Bauunternehmer ohne Ausschreibung öffentliche Aufträge zugeschanzt haben. Ein Teil der überhöht ausgewiesenen Baukosten floss nach Erkenntnissen der Anklage später an das Ehepaar zurück. Die Kirchners sollen den Staat so um rund eine Milliarde US-Dollar gebracht haben.

Kircher prägt politische Landschaft seit langem

Cristina Kirchner prägt die politische Landschaft in Argentinien seit Jahrzehnten. Sie war First Lady, Senatorin, Präsidentin und Vizepräsidentin des südamerikanischen Landes. Über soziale Bewegungen, Gewerkschaften und Parteigruppen wie die ihr treu ergebene Jugendorganisation La Cámpora dominiert die charismatische Politikerin die Strasse.

Allerdings polarisiert auch kaum eine andere Politikerin so stark wie Kirchner: So innig sie von ihren Anhängern geliebt wird, so leidenschaftlich wird sie von ihren Gegnern gehasst. Die politische Landschaft Argentiniens ist stark polarisiert, die «grieta» (Riss) zwischen rechts und links zieht sich durch die ganze Gesellschaft. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6
Google räumt ein: Erdbeben-Frühwarnsystem hat 2023 in der Türkei versagt
Googles Frühwarnsystem für das Betriebssystem Android hat vor den Erdbeben in der Türkei 2023 nur unzureichend informiert. Millionen Menschen hätten gewarnt werden können.
Der Techkonzern Google hat zugegeben, dass sein Android-Frühwarnsystem bei den verheerenden Erdbeben in der Türkei Anfang 2023 versagt hat. Das berichtet die britische Rundfunkanstalt BBC. Demnach sei das Frühwarnsystem namens «Android Earthquake Alerts» (AEA) weitgehend stumm geblieben.
Zur Story