Die zyprische Ex-Frau des ägyptischen Flugzeugentführers ist dem Eindruck entgegengetreten, es habe sich um eine romantische Tat gehandelt. Die fünf Ehejahre mit dem 58-Jährigen seien die Hölle gewesen, sagte sie.
Seit ihrer Trennung im Jahr 1990 habe er sich einen Dreck um sie und ihre gemeinsamen Kinder geschert, sagte die Ex-Frau gegenüber der Tageszeitung «Phileleftheros» vom Donnerstag.
«Die meisten Medien haben ein romantisches Bild gezeichnet von einem Mann, der zu seiner Frau zurückkommen will», sagte Paraschou. Dies sei aber «weit entfernt von der Wahrheit». Deshalb sei es ihr wichtig, der Welt sein wahres Gesicht zu zeigen.
Sie habe ihn als 18-Jährige auf Zypern kennengelernt, damals sei er 26 Jahre alt gewesen. Von Anfang an sei er gewalttätig gewesen und habe sie und die drei Kinder misshandelt.
Er habe nicht arbeiten wollen und Drogen genommen. Nach der Trennung sei er völlig gefühlskalt gewesen, selbst, als eines ihrer drei gemeinsamen Kinder bei einem Unfall ums Leben gekommen sei.
Der Ägypter hatte am Dienstag die Passagiermaschine auf einem Inlandflug in Ägypten mit Hilfe einer Sprengstoffgürtel-Attrappe in seine Gewalt gebracht und nach Larnaka entführt. Erst nach sechs Stunden gab er auf und liess sich festnehmen.
Derzeit sitzt er in Untersuchungshaft, ihm droht eine Anklage wegen Entführung, Geiselnahme und Verstössen gegen Anti-Terror-Gesetze. Die Ermittler halten ihn für psychisch labil.
Der Ermittler Andreas Lambrianou sagte nach ersten Verhören des Beschuldigten, der Geiselnehmer habe seine Ex-Frau und seine Kinder sehen wollen. Er sei verzweifelt gewesen, weil die ägyptischen Behörden ihn daran gehindert hätten, seine Familie zu sehen.
Seine Ex-Frau mochte dieser Version nicht zustimmen, obwohl sie während der Verhandlungen mit ihm zum Flughafen gebracht worden war. «Sie haben mich mitgenommen, damit ich seine Stimme identifiziere. Zu behaupten, sie hätten mich auf seinen Wunsch hin hingebracht, damit ich mit ihm rede, ist eine Lüge», sagte sie der Zeitung. (sda/afp)