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Mehr als 260 Festnahmen nach sozialen Unruhen in Tunesien

Tunesiens Bevölkerung demonstriert für bessere wirtschaftliche Bedingungen.
Tunesiens Bevölkerung demonstriert für bessere wirtschaftliche Bedingungen.
Bild: STR/EPA/KEYSTONE

Unruhen und Gewalt: Mehr als 260 Festnahmen in Tunesien

23.01.2016, 14:4423.01.2016, 15:49
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Nach den schwersten sozialen Unruhen in Tunesien seit dem Ausbruch des arabischen Aufstands vor fünf Jahren haben Sicherheitskräfte mehr als 260 Menschen festgenommen. Sie sollen in Akte von Vandalismus und Gewalt verwickelt gewesen sein.

Dies berichtete der lokale Radiosender Shems FM am Samstag unter Berufung auf einen Sprecher des tunesischen Innenministeriums. Trotz einer nächtlichen Ausgangssperre habe es am Abend zuvor in einigen Regionen Zusammenstösse gegeben. Am späteren Abend sei Ruhe eingekehrt. Die Situation in den meisten Städten war am Samstag deutlich ruhiger.

Seit Freitag kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Seit Freitag kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Bild: STR/EPA/KEYSTONE

Die teilweise gewaltsamen Proteste gegen die schlechte wirtschaftliche Lage und hohe Arbeitslosigkeit hatten vor einer Woche in Kassérine im Westen des Landes begonnen. Sie dehnten sich in der Nacht zum Freitag auf mehrere Regionen des nordafrikanischen Landes aus. Demonstranten griffen nach Behördenangaben in mehreren Städten Posten der Polizei an und setzten deren Wagen in Brand.

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Einzige arabische Demokratie

Ministerpräsident Habib Essid sagte am Samstag nach einer Sondersitzung des Kabinetts, das Land stehe vor grossen Herausforderungen. Seine Regierung arbeite daran, ihnen zu begegnen.

Präsident Béji Caïd Essebsi hatte zuvor fremde Kräfte für das Chaos verantwortlich gemacht. Einflüsse von aussen gefährdeten Sicherheit und Stabilität. Tunesien ist einzige arabische Land, dass nach den Aufständen den Übergang in die Demokratie geschafft hat.

Premierminister Habib Essid an der Sondersitzung des tunesischen Kabinetts. 
Premierminister Habib Essid an der Sondersitzung des tunesischen Kabinetts. 
Bild: Riadh Dridi/AP/KEYSTONE

«Im Hinblick auf die Sicherheit beginnt sich die Lage zu stabilisieren», sagte ein Sprecher des Innenministeriums der Nachrichtenagentur AFP. (sda/dpa/afp)

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