Höllloch, St.-Beatus-Höhlen, Wassergrotte St-Léonard und wie sie alle heissen. Die Schweiz hat viele Höhlen und Grotten zu bieten. Die grössten sind dabei meist gut ausgebaut, Wege wurden verlegt, Beleuchtungen installiert.
Wir stellen dir hier einige deutlich weniger «komfortable» Höhlen und Grotten vor. Der Besuch lohnt sich aber mindestens so sehr, wie bei den Grossen. Viel Spass!
Distanz: 5 Kilometer
Dauer: ca. 1:30 Stunden
Kondition: Leicht
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Wir klären erst den Namen: Die Bananenhöhle (ungefähre Koordinaten: 47.49328, 8.21054) hat die Form einer Banane. Du kannst am einen Ort reinkriechen, in der Höhle drin kannst du dann gar aufrecht stehen und dann machst du den Bogen fertig und kriechst am anderen Ende wieder raus. Vergiss die Taschenlampe nicht.
Vor der Höhle lädt eine Grillstelle zum Verweilen ein. Und erreicht hast du den Ort mit einer kurzen Wanderung ab Brugg in knapp 40 Minuten.
Wer auch noch etwas die Aussicht aufs Mittelland geniessen möchte: Etwas mehr als 100 Meter entfernt befindet sich ein Alpenzeiger am Bruggerberg mit Aussicht auf das Wasserschloss der Schweiz.
Distanz: 7,5 Kilometer
Dauer: ca. 2 Stunden
Kondition: Leicht
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Wir bleiben im Kanton Aargau, wandern aber etwas weiter westlich. Dieses Mal geht es um die Bruderhöhle (ungefähre Koordinaten: 47.482033, 8.1026386) . Eine Karsthöhle, zu der es viele Sagen zu erzählen gibt. 2017 wurde der Ort saniert und ist seither wieder für alle zugänglich.
Möglicherweise war die Bruderhöhle Teil eines viel grösseren Höhlensystems. Die Erosion zerstörte dieses aber. Heute laden Holzbänke und -tische sowie eine Grillstelle zum Verweilen ein.
Die Höhle erreichst du am einfachsten ab Effingen. In 30 Minuten bist du beim Naturdenkmal am Widräk, unweit der Autobahn A3. Wer noch etwas weiter wandern will, der könnte beispielsweise bis zur Linde von Linn, welche du von der Höhle aus in rund einer Stunde erreichst.
Distanz: ca. 7 Kilometer
Dauer: ca. 1:30 Stunden
Kondition: Leicht
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Wir bleiben beim Thema Bruder, wechseln allerdings von der Höhle ins Loch und vom Kanton Aargau in den Thurgau. Hier wurde im Itobel an der steilen Felswand von Menschenhand ein ca. 18 Meter tiefer Stollen mit vier Kammern in den Stein gehauen.
Wann die Höhle erbaut wurde und für welchen Zweck, ist nicht ganz klar. Möglicherweise war es einfach ein Rückzugsort und Versteck bei drohender Gefahr. Auch eine kultische Bedeutung kann nicht ganz ausgeschlossen werden, darauf würden die sorgfältig und altarähnlichen Nischen deuten.
Heute auf jeden Fall solltest du eine Taschenlampe mitnehmen, ein Grillplatz mit Holzbänken lädt oberhalb der Höhle zum Verweilen ein. Von Schönholzerswilen aus erreichst du die Höhle in gut 20 Minuten. Auch der Weg von/nach Mettlen durch das Itobel lohnt sich. Du kannst das auch zu einer Rundwanderung ausweiten.
Distanz: 2 Kilometer
Dauer: 40 Minuten
Kondition: Leicht
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Der Name sagt es schon: Die Grotte de la Cascade befindet sich gleich bei einem Wasserfall. Dieser wurde durch Jean-Jacques Rousseau berühmt und wer ihn einmal mit einigermassen viel Wasser gesehen hat, weiss auch, warum er es dem Schriftsteller angetan hat.
Die kurze Wanderung starten wir beim Parkplatz ausserhalb von Môtiers im Val de Travers. Übrigens auch der Ausgangspunkt zur eindrücklichen Schlucht Poëta-Raisse, welche ich hier mal bei den Schluchtenwanderungen beschrieb.
Heute gehen wir aber in die andere Richtung, dem Ruisseau du Breuil folgen wir dabei auf den ersten Metern, bevor wir durch den Wald etwas an Höhe gewinnen und die Grotte erreichen. Die Höhle ist etwa 200 Meter lang und endet in einem Siphon. Ein Teil der Höhle ist noch unerforscht. Wer eine Taschenlampe und gute Schuhe dabei hat, kann diese auf eigene Faust auf den ersten Metern etwas erkunden. Ich würde aber nicht weit hinein. Wer die Unterwelt da wirklich erleben möchte, der bucht am besten eine geführte Tour.
In der Nähe bieten verschiedene Feuerstellen auch die Möglichkeit zur Verpflegung (beispielsweise auch beim Parkplatz). Und der Wanderweg führt auch noch auf den Wasserfall, womit man dann eine kleine Rundwanderung zum Parkplatz absolvieren kann.
Distanz: 3 Kilometer
Dauer: ca. 1:15 Stunden
Kondition: Mittel
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Der Rochers-de-Naye ist ein beliebter Aussichtsberg oberhalb von Montreux. Du geniesst hier traumhafte Blicke auf den Genfersee – und die gibt's ohne Anstrengung. Denn in knapp einer Stunde kannst du den Gipfel mit der Zahnradbahn erreichen. Man kann da auch noch eine coole Wanderung mit Höhlendurchstieg verbinden. Allerdings nur ab ca. Mitte Juli bis Oktober.
Damit wir die Grottes de Naye erleben, steigen wir bei der zweitletzten Station (La Perche) aus. Von hier geht es über den Col de Bonaudon zu der Grotte. Im Gegensatz zu den anderen hier vorgestellten Höhlen und Grotten handelt es sich dabei aber um einen «Wanderweg», also keinen Ort, um sich lange aufzuhalten.
Mit Taschenlampe ausgerüstet (empfohlen wird auch ein Helm) steigst du durch die rund 170 Meter lange Höhle. Es kann mal rutschig sein, es geht steil hinauf und es wird auch mal eng. Überlege dir also gut, ob du dafür bereit bist. Weitere 30 Minuten später bist du auf dem erwähnten Rochers-de-Naye.
Wer es dann doch noch mit Platzangst zu tun bekommt, der kann die Grotte übrigens auch umgehen. Und ja, eigentlich lohnt sich dieser spektakuläre Weg mit einer Eisentreppe auch sowieso. Allerdings solltest du da keine Höhenangst haben.
ACHTUNG: Der Wanderweg zur Grottes de Naye ist aktuell gesperrt. Er sollte im Juli 2023 wieder geöffnet werden. Normalerweise ist er von Mitte Juli bis Oktober passierbar. Je nach Restschnee. Hier gibt es weitere Informationen.
Distanz: 7 Kilometer
Dauer: ca. 2:15 Stunden
Kondition: Mittel
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Das Tal ist bekannt für seine Giessen und Gubel (Wasserfälle und Halbhöhlen). Auch wenn man da bei den meisten nicht weit ins Erdinnere vordringen kann, spektakulär sind sie allemal.
Heute stelle ich euch das Hagheerenloch vor. Dieses ist rund 15 Meter breit, 30 Meter tief und hat eine Höhe von zirka 1,5 bis 2,5 Metern. Oft ist der Boden drin feucht und kann schlammig sein. Die Höhle soll mal ein Gefängnis und der Sage nach eine Verbindung bis zur Burg Sternsberg gewesen sein. Heute hat es vor dem Höhleneingang eine Sitzmöglichkeit.
Interessant auch: Auf dem Weg zum Hagheerenloch kommst du am Äbenegg-Wasserfall vorbei. Dort hat es eine schöne Feuerstelle und du solltest den kurzen Abstecher machen, um die Gubel und Giessen zu bestaunen.
Distanz: 7,5 Kilometer
Dauer: ca. 2:30 Stunden
Kondition: Mittel
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Bestimmt hast du schon vom Tuusigerstägli bei Olten gehört. Aber hast du gewusst, dass du da am Kretenweg auch durch die Heidenhöhle steigen kannst?
Wir starten dieses Mal in Olten und wandern Richtung Born. Zu empfehlen ist da der Kretenweg. Dieser ist weder ausgesetzt noch schwierig. Die Höhle erreichst du in rund 90 Minuten (ungefähre Koordinaten: 47.319009, 7.88518).
Die Heidenhöhle ist mit Eisentritten, einer Leiter und Halterungen versehen, damit man gut durchsteigen kann. Es kann allerdings rutschig sein, Vorsicht ist angebracht. Ein richtiges kleines Abenteuer auch für Familien mit (nicht mehr ganz so kleinen) Kindern.
Lasst jemanden draussen warten, bzw. informiert Angehörige über euer Vorhaben, Ihr werdet keinen Empfang haben in der Höhle!! Evtl. lasst einen Rucksack vor dem Eingang dass jedermann weiss, dass sich jemand in der Höhle befindet.
Schaut euch in der Höhle um und prägt euch das System ein, seit bewusst wo Ihr abgebogen seit bzw. legt einen Gegenstand/Steine an Orte, an denen Ihr abgebogen seit.
Und wichtig, lest euren Müll auf!
Ansonsten, viel Spass :)
Die beiden haben bei mir keinen Zugang. Und ja ich habe den Datenschutz Watson gelesen. Trotzdem.