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Todesopferzahl in Sydney steigt auf 15 – die wichtigsten Informationen

epa12591151 People stand at a police cordon near the scene following a shooting incident at Bondi Beach, in Sydney, New South Wales (NSW), Australia, 14 December 2025. NSW Police confirmed at least te ...
Ziel des Angriffs war eine jüdische Chanukka-Veranstaltung am Bondi Beach in Sydney. Bild: keystone

Todesopferzahl in Sydney steigt auf 15 – die wichtigsten Informationen

Am Bondi Beach in Sydney in Australien haben Angreifer am Sonntagabend (Ortszeit) das Feuer auf eine Chanukka-Veranstaltung eröffnet. Die Behörden ordnen den Anschlag als antisemitischen Terrorakt ein.
14.12.2025, 10:0615.12.2025, 05:34

Das ist passiert

In der australischen Metropole Sydney haben am Sonntag Angreifer einen Anschlag auf ein jüdisches Fest verübt. Dabei sind nach aktuellem Stand mindestens 15 Menschen getötet worden, darunter auch ein zehnjähriges Mädchen. 24 Personen befinden sich weiter im Spital. Einer der Attentäter wurde von der Polizei erschossen, der zweite konnte verhaftet werden und befindet sich ebenfalls im Spital.

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Antisemitischer Angriff am Bondi Beach in Sydney

Nach ersten Erkenntnissen war eine jüdische Chanukka-Veranstaltung das Ziel des Angriffs.

quelle: keystone / jeremy piper
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Ereignet hatte sich der Angriff am beliebten Strand Bondi Beach, wo sich viele Familien zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten. Das achttägige Lichterfest begann an diesem Sonntag.

Mehr als 1000 Menschen seien vor Ort gewesen, als die Schüsse fielen, sagte Polizeichef Mal Lanyon. Die Täter hätten am Sonntagabend gegen 18.47 Uhr begonnen, auf Familien zu schiessen. Sie nutzten bei der Tat Langwaffen, wie Lanyon sagte. Sicherheitsvorkehrungen habe es bei der Veranstaltung gegeben, so habe unter anderem die Polizei patrouilliert. Lanyon sprach von einer «massiven Polizeiantwort» auf die Tat. Er sagte umfangreiche Ermittlungen zu. «Die jüdische Gemeinde hat das Recht, sich sicher zu fühlen.»

Das wissen wir über die Angreifer

Die Polizei geht von zwei «direkt beteiligten» Tätern aus. Ob bei der Planung des Attentats weitere Personen involviert waren, sollen die Ermittlungen zeigen. Einer der Angreifer ist getötet worden, der zweite befindet sich in Polizeigewahrsam und im Spital, wo er von der Polizei bewacht wird.

Bei den Angreifern handelt es sich um Naveed Akram (24) und seinen Vater Sajid Akram (50). Sie haben laut australischen Medienberichten, die sich auf anonyme Ermittlerinformationen beziehen, Verbindungen zur islamistischen Terrororganisation IS. Mindestens der Sohn Naveed Akram stand in der Vergangenheit bereits einmal im Fokus des australischen Geheimdiensts.

Hier gibt es mehr aktuelle Informationen zu den Tätern:

Noch während der Einsatz am Sonntagabend lief, meldete die Polizei, dass verdächtige Gegenstände in der Umgebung von Spezialkräften untersucht würden, eine Sperrzone sei eingerichtet worden. In einem Auto, das in Verbindung zu den Angreifern stehe, seien improvisierte Sprengsätze gefunden worden, sagte Polizeichef Lanyon.

Das ist über die Hintergründe bekannt

Chris Minns, der Premier von New South Wales, sagte, der Angriff sei «darauf ausgerichtet gewesen, die jüdische Gemeinschaft zu treffen». Was ein Tag des Friedens und der Freude hätte sein sollen, der in der Gemeinde mit Familie und Unterstützern gefeiert werden sollte, sei «durch diesen schrecklichen und bösartigen Angriff erschüttert» worden, sagte Minns. Dies sei schockierend und schmerzhaft.

epa12591199 NSW Premier Chris Minns (L) and NSW Police Commissioner Mal Lanyon (R) hold a press conference following a shooting incident at Bondi Beach, in Sydney, New South Wales (NSW), Australia, 14 ...
Chris Minns zeigte sich schockiert ob des Anschlags.Bild: keystone

Australiens Premierminister Anthony Albanese sprach von einem «Terrorakt». «Wir werden an der Seite der jüdischen Gemeinschaft stehen», sagte er bei einer Pressekonferenz. Fragen von Journalisten, ob sein Land genug gegen wachsenden Antisemitismus tue, wies er zurück. Australien nehme das Thema ernst, sagte Albanese. Kurz nach der Tat hatte er in einem X-Post von «schockierenden und erschütternden» Szenen gesprochen.

epa12591198 Australian Prime Minister Anthony Albanese speaks to the media during a press conference following a shooting incident at Sydney's Bondi Beach, at Parliament House in Canberra, Austra ...
Anthony Albanese ordnete den Anschlag offiziell als Terrorakt ein.Bild: keystone

Darum sorgt dieses Video für Aufmerksamkeit

Videos in den sozialen Medien zeigen dramatische Szenen am Tatort. Eines zeigt die beiden Schützen, die von einer nahegelegenen Brücke aus auf Menschen im an den Strand angrenzenden Park feuern. Zu sehen sind auf den Videos auch Menschen, die in Panik fliehen.

Ein weiteres Video zeigt einen Passanten, der während des Anschlags einen der zwei Schützen überrascht und unweit der Brücke entwaffnet. Zu sehen ist, wie der Mann dem Angreifer zunächst von hinten auf den Rücken springt. Nach einem kurzen Gerangel nimmt er ihm das Gewehr ab. Der mutmassliche Täter, der zuvor noch mit dem Gewehr geschossen hatte, kann jedoch hinkend entkommen. In australischen Medien wird der Passant als «Held» gefeiert.

Video: instagram/shityoushouldcareabout

Ein anderes im Netz kursierendes Video zeigte Verletzte und mutmasslich Tote auf einer Wiese liegend. Einige Menschen versuchen erste Hilfe zu leisten oder die Opfer wiederzubeleben.

So reagiert die jüdische Gemeinde in der Schweiz

Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG), geht derzeit nicht davon aus, dass sich Schweizerinnen oder Schweizer beim Fest in Sydney aufgehalten haben, wie er auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Davon geht auch das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) aus, wie ein Sprecher am Sonntag zu «Blick» und Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) sagte. Auf X meldete das EDA, es stehe mit der Botschaft vor Ort in engem Kontakt und verfolge die Lage aufmerksam.

«Wir sind bestürzt», schrieb der SIG in einer Mitteilung am Sonntag. Auch in der Schweiz werde der Anschlag in der jüdischen Gesellschaft «mit Entsetzen» aufgenommen. Antisemitischer Hass dürfe keinen Platz haben, weder in der Schweiz noch anderswo. Der SIG sprach zusammen mit der Plattform der Liberalen Juden der Schweiz (PLJS) den Betroffenen «ihr tief empfundenes Mitgefühl aus».

In der Schweiz sind nach Angaben des Generalsekretärs Kreutner keine öffentlichen Feiern zum Lichterfest am Sonntag vorgesehen. Die jüdische Gesellschaft feiert «Chanukka» hierzulande im Kreise der Familie oder in der Gemeinschaft. Dabei würden Leuchter entzündet, einem antiken Wunder gedacht und Hoffnung geteilt.

«Es ist eigentlich ein Fest der Freude.»
Jonathan Kreutner

Doch der «grauenhafte Anschlag» überschatte nun Chanukka weltweit und sei ein herber Schlag für die Jüdinnen und Juden. Die Geschehnisse in Australien würden das ohnehin schwindende Sicherheitsgefühl der jüdischen Gesellschaft zusätzlich belasten – auch in der Schweiz.

Darum erhebt Israel Vorwürfe gegen Australien

Als eine der ersten Institutionen erhobt die jüdische Organisation Australian Jewish Association auf X Vorwürfe:

«Wie oft haben wir die Regierung gewarnt? Kein einziges Mal hatten wir das Gefühl, dass sie zugehört hat.»

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat bestürzt auf die Nachrichten vom Angriff in Australien mit vielen Toten reagiert und schrieb auf X: «In diesen schweren Stunden sind wir in Gedanken bei den Betroffenen, den Verletzten und den Angehörigen der Opfer.» Der Zentralrat versah den Post mit einer Kerze in schwarz-weiss und dem Schriftzug «We stand with Sydney».

Israels Staatspräsident Izchak Herzog forderte Australien zu mehr Schutz der jüdischen Gemeinde auf. «In genau diesen Momenten sind unsere Schwestern und Brüder in Sydney, Australien, von abscheulichen Terroristen angegriffen worden – bei einem äusserst grausamen Angriff auf Juden, die sich versammelt hatten, um am Bondi Beach die erste Chanukka-Kerze zu entzünden.»

epa12575440 Israeli President Isaac Herzog looks on during a meeting with the German Chancellor Friedrich Merz (not pictured) at the President's residence in Jerusalem, 06 December 2025. EPA/ABIR ...
Izchak Herzog spricht von einem «äussert grausamen Angriff auf Juden».Bild: keystone

Herzog sagte weiter:

«Wir wiederholen unsere Warnungen immer wieder gegenüber der australischen Regierung, um Massnahmen einzufordern und gegen die enorme Welle des Antisemitismus zu kämpfen, die die australische Gesellschaft heimsucht.»
epa12546145 Israeli Foreign Minister Gideon Saar speaks to the press after a meeting with the Paraguayan foreign minister at the Foreign Ministry in Asuncion, Paraguay, 24 November 2025. EPA/JUAN PABL ...
Gideon Saar fordert die australische Regierung auf, «endlich zur Vernunft zu kommen».Bild: keystone

Auch der israelische Aussenminister Gideon Saar übt scharfe Kritik an der australischen Regierung. «Ich bin entsetzt über den mörderischen Schussangriff bei einer Chanukka-Veranstaltung in Sydney, Australien. Dies sind die Folgen der antisemitischen Randale auf den Strassen Australiens in den vergangenen zwei Jahren, die durch die antisemitischen und aufrührerischen Aufrufe ‹Globalisiert die Intifada› vorangetrieben wurde, die man heute umgesetzt hat», schreibt Saar in einem Post auf X und fordert:

«Die australische Regierung, die unzählige Warnsignale erhalten hat, muss endlich zur Vernunft kommen!»
Gideon Saar

Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 ist eine weltweite Welle von Antisemitismus zu beobachten, darunter Angriffe auf Juden und Synagogen, bei der Israel-Kritik teils in Hass gegen Juden umschlägt.

Im Dezember 2024 hatte es einen Brandanschlag auf eine Synagoge in Melbourne gegeben. Das Gotteshaus ging in Flammen auf. Albanese sprach von einer antisemitisch motivierten Schandtat, die Menschenleben in Gefahr gebracht habe.

So kommentiert die Bundespräsidentin den Anschlag

UN-Generalsekretär António Guterres verurteile diese «abscheuliche Attacke», wie er über X mitteilte. «Mein Herz ist bei der jüdischen Gemeinschaft auf der ganzen Welt an diesem ersten Tag von Chanukka, ein Fest, das das Wunder des Friedens und das Licht, das die Dunkelheit besiegt, feiert.»

Bundespraesidentin Karin Keller-Sutter spricht waehrend der Wintersession der Eidgenoessischen Raete, am Mittwoch, 10. Dezember 2025 im Staenderat in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter verurteilt den antisemitischen Terroranschlag.Bild: keystone

Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hat den Terroranschlag auf ein jüdisches Fest am Bondi Beach in Sydney verurteilt. Die Schweiz solidarisiere sich mit den Opfern und lehne jede Form von Gewalt, Antisemitismus und Hass entschieden ab, teilte Keller-Sutter auf X mit.

Auch andere Regierungschefs wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische Premier Keir Starmer äusserten ihr Mitgefühl.

Kanzler Friedrich Merz sprach von einem «antisemitischen Anschlag», der ihn fassungslos zurücklasse und schrieb:

«Dies ist ein Angriff auf unsere gemeinsamen Werte. Diesem Antisemitismus müssen wir Einhalt gebieten – hier in Deutschland und weltweit.»
Friedrich Merz

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb in sozialen Netzwerken, sie sei schockiert über den Angriff und sende ihr Mitgefühl an die Familien und Angehörigen der Opfer. Europa stehe an der Seite Australiens und der jüdischen Gemeinschaften überall. «Wir sind vereint gegen Gewalt, Antisemitismus und Hass», betonte sie.

Ähnlich äusserte sich die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas: «Dieser abscheuliche Akt der Gewalt gegen die jüdische Gemeinschaft muss aufs Schärfste verurteilt werden.» (lyn/sda/dpa)

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203 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Frank N. N. Stein
14.12.2025 13:48registriert August 2022
Eine Zivilperson scheint einen der Täter überwältigt zu haben. Unglaublich mutig!
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Frank N. N. Stein
14.12.2025 13:44registriert August 2022
Warum werden die Täter, wenn sie mal endlich erledigt werden, in einem Atemzug mit den Opfern genannt? Finde ich unverschämt. Ich würde hier formulieren: "Es gab elf Todesopfer. Ausserdem wurde einer der Täter neutralisiert." Mein Mitgefühl den Opfern und ihren Familien. Für den Täter finde ich eher gegenteilige Gefühle. Gut, dass er keine weiteren Menschen töten kann. Nie wieder.
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Kong
14.12.2025 10:59registriert Juli 2017
Im Netz kursieren diverse unschöne Videos. Eine Katastrophe für die Opfer und Angehörigen. Diese Gewalt erschreckt.
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