International
China

China beginnt grosse Militärübung vor Taiwan

«Wiedervereinigung vollenden» – China beginnt grosse Militärübung vor Taiwan

01.04.2025, 05:1701.04.2025, 06:16
Mehr «International»

China hat eine grossangelegte Militärübung vor der Insel Taiwan begonnen. Das teilte die Volksbefreiungsarmee mit. Es handle sich um eine ernsthafte Warnung und Abschreckung der «separatistischen Kräfte einer Unabhängigkeit Taiwans», sagte der Sprecher des Ost-Kommandos, Shi Yi, laut Mitteilung. Die gemeinsame Übung von Armee, Marine, Luftwaffe und Raketeneinheit bestehe darin, sich der Inselrepublik aus verschiedenen Richtungen zu nähern und die «Operationsfähigkeiten» der Truppen zu prüfen, hiess es weiter.

Flugzeugträger «Shandong» entdeckt

Taiwans Verteidigungsministerium erklärte, bis 6.00 Uhr morgens (Ortszeit) 19 Schiffe der Volksbefreiungsarmee um Taiwan entdeckt zu haben. Bereits seit dem 29. März habe das Militär Bewegungen des chinesischen Flugzeugträgers «Shandong» und des dazugehörigen Verbunds beobachtet. Am Montag seien die Schiffe in die sogenannte militärische Reaktionszone Taiwans eingedrungen – jenes Gebiet zwischen der Mitte der Meerenge zwischen China und Taiwan (Taiwanstrasse) sowie der östlichen Grenze von Taiwans Luftverteidigungszone.

Die Volksrepublik China weite ihre militärischen Aktivitäten in der Taiwanstrasse und im indopazifischen Raum aus und verschärfe damit ihre militärischen Drohungen, teilte das Ministerium mit. Dadurch würden auch die internationale Ordnung und die regionale Stabilität herausgefordert, hiess es weiter.

Fast tägliche Trainings

Chinas Volksbefreiungsarmee übt fast täglich mit Kriegsschiffen und Militärflugzeugen bei Taiwan. Peking zählt die Inselrepublik zu seinem Territorium, obwohl sie seit Jahrzehnten eine von Peking unabhängige und demokratisch gewählte Regierung hat. Die Volksrepublik will sich Taiwan einverleiben und drohte bereits mit dem Einsatz des Militärs, sollte dies nicht auf friedlichem Wege funktionieren.

In Taipeh regiert seit 2016 die Demokratische Fortschrittspartei, die Peking als Separatisten betrachtet, weil eine Unabhängigkeit Taiwans Teil ihres Programms ist. Präsident Lai Ching-te sagte jedoch bereits, eine formale Unabhängigkeit nicht erklären zu wollen, da der Inselstaat schon ein unabhängiges Land sei.

Peking: Wille zur Wiedervereinigung «stark wie ein Fels»

Ein solcher Schritt würde vor allem den stärksten Unterstützer Taiwans, die USA, in Bedrängnis bringen. Washington verpflichtete sich, Taiwans Verteidigung zu unterstützen. Offiziell erkennen die USA die Republik China – Taiwans offizieller Name – nicht als unabhängig an.

Chinas Büro für Taiwan-Angelegenheiten warf Lai ein weiteres Mal vor, an einer «separatistischen Position» festzuhalten. Eine Unabhängigkeit Taiwans bedeute Krieg, sagte Sprecherin Zhu Fenglian nach Beginn der Militärübung. Chinas Wille, die «Taiwan-Frage» zu lösen und die «Wiedervereinigung» zu vollenden, sei «stark wie ein Fels». (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
In diesen Ländern gibt es bereits ein TikTok-Verbot
1 / 16
In diesen Ländern gibt es bereits ein TikTok-Verbot
Am 4. April 2023 verbannte Australien die TikTok-App von Regierungsgeräten – mit sofortiger Wirkung. Australien reihte sich damit in die wachsende Liste von Nationen ein, die Sicherheitsbedenken äusserten wegen der in chinesischem Besitz befindlichen Social-Media-Plattform.
quelle: shutterstock / peter galleghan
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Ist das die Zukunft des Wanderns?
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
82 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
roger_dodger
01.04.2025 07:29registriert Februar 2016
Trump hat China ja fast eine Einladung geschickt mit seinem Vorgehen in der Ukraine. Wenn es zum Krieg kommt wird er vermutlich Taiwan genauso erpressen wie die Ukraine.
1929
Melden
Zum Kommentar
avatar
Spi
01.04.2025 07:07registriert März 2015
Dass es da leider auch zu einem Krieg kommen wird, halte ich leider für unausweichlich.
1626
Melden
Zum Kommentar
avatar
Magnum
01.04.2025 06:43registriert Februar 2015
Ganz schön reger Flugbetrieb der Luftwaffe in Taitung, im äussersten Südosten Taiwans. Bisher kehren die Flieger alle von ihren Einsätzen zurück - gut so. Peking meint weiterhin, mit Einschüchterung zum Ziel einer Annektion gelangen zu können. Xi Jinping verrechnet sich da gewaltig.
8616
Melden
Zum Kommentar
82
Opferzahl nach Erdbeben in Afghanistan steigt auf mehr als 2000
Auch Tage nach dem verheerenden Erdbeben im Osten Afghanistans steigt die Zahl der Opfer weiter. Die regierenden Taliban und der afghanische rote Halbmond sprechen von rund 2200 Toten und mehr als 3600 Verletzten. Die Rettungsarbeiten liefen weiter.
Zur Story