Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat das Militär angesichts von «Instabilitäten» und «Unsicherheiten» zur stetigen Einsatzbereitschaft aufgerufen.
Die gesamten Streitkräfte müssten sich auf Kampfbereitschaft konzentrieren und «immer bereit sein, auf verschiedenste komplexe und schwierige Situation zu antworten», sagte Xi Jinping nach Angaben der Staatsmedien vom Mittwoch bei einem Treffen mit der Militärdelegation während der Jahrestagung des Volkskongresses in Peking. Die Streitkräfte müssten sich auf «Kampfbereitschaft» konzentrieren.
Der neue Fünf-Jahres-Plan sei ein guter Anfang, um die nationale Verteidigung und die Streitkräfte zu stärken, sagte Xi Jinping bei dem Treffen am Vortag. Zum Abschluss seiner einwöchigen Tagung wird das chinesische Parlament am Donnerstag die Weichenstellungen für die Jahre 2021 bis 2025 sowie eine kräftige Steigerung der Militärausgaben in diesem Jahr von 6,8 Prozent verabschieden.
Auch werden die umstrittenen Pläne für eine Wahlreform in Hongkong auf den Weg gebracht. Damit soll die ohnehin begrenzte Demokratie in der chinesischen Sonderverwaltungsregion weiter beschnitten werden. Nach dem Sicherheitsgesetz, das am 1. Juli in Kraft trat, ist es der zweite Schlag gegen das freiheitliche System in der autonomen früheren britischen Kronkolonie. Das Gesetz richtet sich gegen Aktivitäten, die Peking als umstürzlerisch, separatistisch, terroristisch oder verschwörerisch ansieht.
Vor dem Abschluss der Jahrestagung schwor Xi Jinping die Streitkräfte darauf ein, sich den neuen Herausforderungen zu stellen. Es gehe darum, eine «hochkarätige strategische Abschreckung» aufzubauen. Die Volksbefreiungsarmee müsse «entschlossen die nationale Souveränität, Sicherheit und Entwicklungsinteressen schützen», sagte der Präsident. Die Militärentwicklung müsse von Innovation getrieben sein und sich in Wissenschaft und Technologie unabhängig machen.
Der Ausbau des chinesischen Militärs erfolgt vor dem Hintergrund wachsender Spannungen mit den USA und Taiwan, der Grenzzwischenfälle mit Indien sowie den Streitigkeiten um Inseln und Meeresgebiete im Ostchinesischen und Südchinesischen Meer. Nach einem Medienbericht sprechen China und die USA über ein mögliches Treffen ihrer höchsten Aussenpolitiker in Anchorage im US-Bundesstaat Alaska. Es wäre das erste persönliche, ranghohe Kontakt zwischen beiden Regierungen seit der Amtsübernahme von US-Präsident Joe Biden im Januar.
An dem Treffen mit dem neuen US-Aussenminister Antony Blinken könnten sowohl der höchste Aussenpolitiker der Kommunistischen Partei, Yang Jiechi, als auch der ihm untergeordnete Aussenminister Wang Yi teilnehmen, berichtete die Hongkonger Zeitung «South China Morning Post». Mit Anchorage liege der mögliche Ort auf halbem Wege zwischen beiden Ländern - weit weg von der Aufmerksamkeit internationaler Medien, hob das Blatt hervor. Der Ort sei aber noch nicht festgelegt. Auch seien andere Details noch nicht bekannt.
Das Verhältnis zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften ist unter Bidens Vorgänger Donald Trump auf den tiefsten Stand seit Aufnahme der diplomatischen Beziehungen 1979 gefallen. Peking bietet zwar einen frischen Start an, stellt aber Bedingungen. So sollen die USA ihre «Einmischung» beenden, womit auch die Kritik am Umgang mit den Uiguren oder Hongkong gemeint ist.
Ferner fordert Peking ein Ende des Handelskrieges oder der Unterstützung für Taiwan, das als Teil der Volksrepublik angesehen wird. Biden hat aber zu erkennen gegeben, dass er an einem harten Kurs gegenüber China festhalten will.
(jaw/sda/dpa)
Offenbar geht dies aber nicht, ohne auf Chinas Seite zunächst innenpolitisch das Pfauenrad zu schlagen und mit dem Säbel zu rasseln.
Aber vielleicht ist der Feind des Feindes meines Feindes mein Freund!
Heute ist im Tages Anzeiger ein gutes Interwiev erschienen:
"Sanktionen wären wirkungslos"
Systemkritiker Um die Pandemie zu bekämpfen, habe das Regime in Peking die Menschen zu seinem Besitz gemacht, sagt der Dissident und Künstler Ai Weiwei. Der Westen werde den Kampf gegen China verlieren.
Abwarten! Vielleicht verlieren ja am Ende alle...
Ich glaube aber nicht, dass sich ein so unterdrückerisches System auf die Dauer halten lässt, auch nicht bei den "geduldigen Chinesen". Irgendwann wird's den Deckel lupfen.
Es bleibt zu hoffen, dass bis dann die eitlen Gockel hüben wie drüben nicht noch mehr Schaden anrichten.