Aus dem Wrack auf dem Jangtse in China bergen Helfer immer mehr Leichen. Das Schiffsunglück hat mindestens 396 Menschenleben gefordert.
Nach der schlimmsten Schiffskatastrophe in China seit Jahrzehnten steigt die Zahl der Toten weiter. Mindestens 396 Menschen seien bei dem Unfall auf dem Jangtse ums Leben gekommen, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag (Ortszeit).
Rettungskräfte hatten das havarierte Schiff am Freitagabend (Ortszeit) mit zwei Kränen aufgerichtet, um die Bergungsarbeiten zu erleichtern. Überlebende wurden dabei nicht mehr entdeckt.
Aller Voraussicht nach sind 442 der 456 Menschen an Bord des Touristenschiffes «Stern des Orients» ums Leben gekommen. 46 Menschen gelten nach Angaben von Xinhua noch als vermisst.
Das 2200 Tonnen schwere Schiff war am Montagabend bei Jianli in der zentralchinesischen Provinz Hubei im Sturm auf dem Jangtse gekentert. Nur 14 Menschen überlebten. Unter den Opfern waren meist ältere Touristen, die auf einer elftägigen Tour waren.
Die Ermittlungen zur Ursache des Unglücks laufen. «Viele Fragen bleiben unbeantwortet», stellte Chinas Staatsfernsehen fest. Der Kapitän, der wie der Chefingenieur überlebte, hatte von einem Tornado gesprochen, der das vierstöckige Schiff in Schieflage und «in ein bis zwei Minuten» zum Kentern gebracht habe. Der chinesische Präsident Xi Jinping verlangte eine gründliche Aufklärung des Unglücks.
Wegen des schlechten Wetters waren mindestens zwei andere Schiffe in der Gegend vor Anker gegangen. Der «Stern des Orients» dagegen war trotz des Sturms weitergefahren. (sda/dpa)