Mit grossem Polizeiaufgebot sucht die deutsche Polizei in der Region rund um Oppenau im Schwarzwald (Baden-Württemberg) weiter nach einem Mann, der vier Polizisten entwaffnet hatte und seitdem auf der Flucht ist.
Allerdings seien weniger Polizisten im Einsatz als noch am Tag zuvor, sagte Polizeisprecher Yannik Hilger am Dienstag. Zahlen dazu oder andere Einzelheiten zu aktuellen Entwicklungen nannte er nicht. «Für weitere Details verweisen wir gnadenlos auf die Pressekonferenz am Nachmittag», sagte er. Dort wollten Polizei und Staatsanwaltschaft über die aktuelle Lage informieren.
In der Nacht zuvor hatten Beamte ein Objekt in Offenburg überprüft. Worum es sich dabei genau handelte, ist nicht bekannt. «Wir sind einem von vielen Hinweisen auf den Aufenthaltsort des Mannes nachgegangen», erläuterte Hilger. «Leider haben wir ihn noch nicht gefunden.»
Der vorbestrafte Mann ohne festen Wohnsitz war am Sonntag im Zuge einer Polizeikontrolle in den Wald geflohen. Zuvor hatte er vier Polizeibeamte, die ihn in einer Hütte am Waldrand aufgesucht hatten, unvermittelt mit gezückter Waffe bedroht und ihnen die Dienstwaffen abgenommen. Seither ist der 31-Jährige verschwunden. Die Polizei geht davon aus, dass sich der Mann sehr gut in dem unwegsamen Gelände rund um die Gemeinde auskennt.
Eine Ermittlungsrichterin beim Amtsgericht Offenburg hatte am Montag einen Untersuchungshaftbefehl erlassen, unter anderem wegen des dringenden Verdachts der besonders schweren räuberischen Erpressung.
Der Mann war den Ermittlungen zufolge schon mehrfach mit der Polizei in Konflikt geraten, unter anderem wegen Verstosses gegen das Waffengesetz. 2010 war der Flüchtige zu einer Jugendstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt worden. Die Schulen in Oppenau waren unterdessen am Dienstag wieder geöffnet, wie Bürgermeister Gaiser sagte. Mit der Polizei war ein Sicherheitskonzept abgestimmt worden. Eltern durften selbst entscheiden, ob sie ihre Kinder in die Schule schicken wollten oder nicht. (jaw/sda/dpa)