In Georgensgmünd in Bayern eröffnete ein Neonazi das Feuer auf die Polizei. Diese wollten seine Wohnung durchsuchen und ihm seine legalen Waffen wegen «Unzuverlässigkeit» abnehmen. Der Schütze verletzte vier Polizisten. Ein Polizist musste mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Spital eingeliefert werden. Er schwebt nach einer Notfalloperation weiterhin in Lebensgefahr, doch sein Zustand habe sich leicht verbessert, sagt der bayrische Innenminister Joachim Herrmann in einer Pressekonferenz.
Ein weiterer Polizist hatte einen Durchschuss im Oberschenkel erlitten. Der Schütze selbst konnte leicht verletzt festgenommen werden. Er habe über 30 Waffen besessen.
Der Täter gehört den sogenannten «Reichsbürgern» an. Die Gruppierung erkennt die Bundesrepublik Deutschland und alle ihre Organe nicht an. Sie sind der Meinung, dass Hitlers Deutsches Reich noch immer bestand habe. Die Gruppe ist berüchtigt für die Ablehnung der Demokratie und der Leugnung des Holocaust.
Im August kam es zu einem ähnlichen Zwischenfall mit einem «Reichsbürger» in Sachsen-Anhalt. Ein ehemaliger «Mister Germany» und «Reichsbürger» eröffnete damals bei einer Räumung das Feuer auf Polizisten. Er wurde daraufhin von einem Spezialkommando ausser Gefecht gesetzt und mit schweren Verletzungen ins Spital eingeliefert, berichtet der «Mitteldeutsche Rundfunk».
Wegen den beiden Zwischenfällen will die deutsche Polizei die «Reichsbürger» noch näher beobachten, vor allem im Zusammenhang mit Waffenbesitz. (leo)