3600 Menschen (gemäss Polizei) bis 5000 Menschen (gemäss Organisatoren) gingen gestern im bayerischen Garmisch-Partenkirchen im Vorfeld des G7-Gipfels auf die Strasse. Über 20'000 Beamte sind in diesen Tagen zur Sicherung des Gipfels abgestellt, Tausende von ihnen waren rund um die Demonstration im Ordnungs-Einsatz. Den Artikel dazu gibt's hier.
Der Protestzug begann tiefenentspannt, was man im Twitter-Hauptquartier der bayerischen Polizei folgendermassen quittierte:
Fröhlicher #G7-Protest macht Menschen in #GaPa glücklich - wir freuen uns darüber auch! pic.twitter.com/StKWJG8UIm
— Polizei Bayern - G7 (@g7polizei) 6. Juni 2015
Dann aber wurden bald einmal etwas härtere Saiten aufgezogen. Verbal, physisch, beidseits. Ein Pfefferspray- und Schlagstockeinsatz folgte, und eine Erklärung dazu kurz darauf auf Twitter – aufhorchen liess die Bemerkung bezüglich benzingefüllter Flasche. In einer angeblich von Protestlern geworfenen Flasche wurde demnach Benzin festgestellt.
Polizisten mit Fahnenstange angegriffen und mit benzingefüllter Flasche beworfen. Deshalb Pfefferspray- und Schlagstockeinsatz.#G7 #GaPa
— Polizei Bayern - G7 (@g7polizei) 6. Juni 2015
Die eindringliche Ermahnung folgt auf dem Fuss.
Leicht brennbare Flüssigkeiten wie Benzin sind für ALLE gefährlich!
— Polizei Bayern - G7 (@g7polizei) 6. Juni 2015
Auch in englisch ...
Flammable liquids like fuel are dangerous for EVERYBODY!
— Polizei Bayern - G7 (@g7polizei) 6. Juni 2015
... und, ach, italienisch. Freunde, mia san kosmopolitisch!
I liquidi facilmente infiammabili come la benzina sono pericolosi per TUTTI. #G7 #GaPa #G7Summit
— Polizei Bayern - G7 (@g7polizei) 6. Juni 2015
Nach dem Ende des Protestzugs: Zeit für eine erste Bilanz. Sieben verletzte Polizisten werden vermeldet, ...
[1/2] Leider wurden während der heutigen #G7-Demo 7 Polizisten verletzt. #GaPa
— Polizei Bayern - G7 (@g7polizei) 6. Juni 2015
... aber auch eine positive Nachricht.
[2/2] Positiv ist aber, dass sich herausgestellt hat, dass die Flüssigkeit in den geworfenen Flaschen doch nicht brennbar war. #GaPa #G7
— Polizei Bayern - G7 (@g7polizei) 6. Juni 2015
Molotow-Cocktails oder doch eine handelsübliche Softdrink-Flasche? Sei's drum! Wie hatte doch der Münchner Polizeivizepräsident Robert Kopp vor dem Gipfeltreffen angekündigt: «Die Einschreitschwelle wird sehr niedrig sein.» Selbiges gilt offenbar auch für den Anspruch um halbwegs objektive Tatsachendarstellung. (tat)