International
Deutschland

Flugbegleiter wollen Jets von Eurowings und Co. am Boden halten

Flugbegleiter wollen Jets von Eurowings und Co. am Boden halten

20.10.2019, 06:3220.10.2019, 14:04
Mehr «International»

Bei den Lufthansa-Töchtern SunExpress, Cityline, Eurowings und Germanwings hat am Sonntagmorgen nach Angaben der Flugbegleitergewerkschaft UFO ein mehrstündiger Streik begonnen. Dieser soll bis Mitternacht dauern – viel länger als ursprünglich angekündigt.

Passagiere an einem Schalter der Billigfluglinie Eurowings am Flughafen Köln-Bonn. (Archivbild)
Bei Eurowings streiken die Flugbegleiter.Bild: EPA DPA

Die Kabinengewerkschaft Ufo verlängerte den Warnstreik der Flugbegleiter an mehreren deutschen Flughäfen von ursprünglich 5.00 bis 11.00 Uhr bis um Mitternacht. Das sagte Daniel Flohr, Vize-Vorsitzender der Gewerkschaft, am frühen Sonntagmorgen. Die Streikbeteiligung sei hoch, es seien bereits Flüge verschoben worden.

«Wir sehen derzeit keine operativen Auswirkungen.»

Bestreikt werden die vier Lufthansa-Töchter Eurowings, Germanwings, Lufthansa Cityline und SunExpress. Es geht um Hunderte Verbindungen an Flughäfen wie Frankfurt am Main, Düsseldorf, Stuttgart, Berlin oder Hamburg.

Ein Lufthansa-Sprecher dementierte am frühen Morgen gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass es Auswirkungen durch den Streik gebe. «Wir sehen derzeit keine operativen Auswirkungen», sagte der Sprecher. Ob das so bleibt, war zunächst unklar.

Die Warnstreiks bei den Lufthansa-Töchtern waren erst am Freitagnachmittag angekündigt worden. Wenig später hatte die Gewerkschaft Ufo die schon seit Montag angekündigten Ausstände bei der Konzernmutter Lufthansa wieder abgeblasen.

Weitere Zusatzforderungen

Der Konzern hatte sich kurzfristig bereiterklärt, 2,0 Prozent mehr Gehalt zu zahlen – gefordert hatte Ufo nur 1,8 Prozent. Unmittelbar danach schob Ufo weitere Tarifforderungen nach, die Lufthansa in einem Brief umgehend ablehnte. Die Arbeitgeberseite betonte darin zudem, dass die Erhöhung von 2,0 Prozent keine Erfüllung der Tarifforderung, sondern freiwillig sei. Darauf reagierte Ufo am Samstag mit einer erneuten Drohung, auch die Muttergesellschaft wieder zu bestreiken.

Hinter dem Arbeitskampf steht ein tiefes Zerwürfnis zwischen Ufo und dem Lufthansa-Konzern. Das Unternehmen erkennt den Ufo-Vorstand nach erheblichen Führungsquerelen nicht mehr als vertretungsberechtigt an und will der Gewerkschaft gerichtlich die Tariffähigkeit absprechen lassen. Der langjährige Ufo-Vorsitzende Nicoley Baublies wurde sogar aus dem Lufthansa-Dienst entlassen. Die Ufo-Streiks bewertet Lufthansa in dieser Logik als rechtswidrig und hat Teilnehmern mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen gedroht.

In der Vergangenheit hatte Lufthansa bei Streikdrohungen der Piloten oder Flugbegleiter von sich aus viele Flüge abgesagt und einen Not-Flugplan erstellt. Zum eigentlich angekündigten Streik musste es dann wegen der Flugstreichungen gar nicht mehr kommen. Die Lufthansa-Flugbegleiter hatten zuletzt im November 2015 gestreikt. (sda/dpa/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Toter lag 25 Jahre in Wiener Keller: Polizei wendet sich an Öffentlichkeit

Nach dem Fund einer Leiche in einem Wiener Keller geht die Polizei davon aus, dass der Mann dort bereits vor etwa 25 Jahren vergraben wurde. Die Spuren deuten klar auf ein Tötungsdelikt hin, hiess es von der Polizei. Die in Plastik verpackten Überreste des etwa 30-Jährigen waren im April von Bauarbeitern im Keller eines Wohnhauses entdeckt worden. Ermittler versuchten seitdem vergeblich, die Identität der stark verwesten Leiche mit Hilfe von Datenbanken und ausländischen Behörden zu klären.

Zur Story