Am Tag vor dem G7-Treffen in Bayern haben Tausende Demonstranten ein Signal gegen Globalisierung, Armut und staatliche Überwachung gesetzt. «Gemeinsam kämpfen gegen Kapitalismus, Rassismus und Krieg», lautete das Motto des Protestzuges durch Garmisch-Partenkirchen.
Der Staat versuchte, Krawalle mit einem gewaltigen Polizeiaufgebot zu verhindern – es gab weit mehr Beamte als Demonstranten. Die Polizei sprach von rund 3600 Demonstrationsteilnehmern, das Aktionsbündnis «Stop G7 Elmau» ging von bis zu 5000 aus. Die Polizei hatte weit mehr als 20'000 Beamte aufgeboten.
Zunächst blieben die Proteste nahe dem Gipfelort Schloss Elmau am Fusse der Alpen weitgehend friedlich. Am späteren Nachmittag kam es zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung, bei der mindestens ein Polizist sowie einzelne Demonstranten verletzt wurden. Aus Sorge vor gewalttätigen Ausschreitungen blieben viele Geschäfte geschlossen.
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel versuchte, den Klimawandel zum Top-Thema des bis Montag dauernden Gipfels zu machen. Das Treffen von sieben grossen Industrienationen könnte aber vom Streit der G7 mit Russlands Präsident Wladimir Putin und der Griechenland-Krise überlagert werden.
Merkel pochte auf ein klares G7-Bekenntnis zum Zwei-Grad-Klimaziel. Die UNO-Klimakonferenz in Paris im Dezember werde nur glaubwürdig, «wenn wir wirklich dieses in Kopenhagen vereinbarte Ziel einhalten», sagte sie in ihrem Video-Podcast. Ansonsten werde es in Paris kein Klimaabkommen geben. «Deshalb hoffe ich, dass wir als G7-Länder klar sagen können: Wir stehen zu diesem Ziel.» (tat/sda/afp/dpa)