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Donald Trump

USA: Richter «droht» Trump in Stormy-Daniels-Prozess mit Gefängnis

Judge Juan Merchan, right, speaks to Donald Trump regarding his contempt ruling in Manhattan criminal court, Monday, May 6, 2024, in New York. (Elizabeth Williams via AP)
Richter Juan Merchan «droht» Donald Trump mit Gefängnis.Bild: keystone

Verunglimpfung von Zeugen: Richter «droht» Trump mit Gefängnis

Im Prozess gegen Donald Trump im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin muss der frühere US-Präsident erneut eine Ordnungsstrafe zahlen.
07.05.2024, 02:47
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Trump habe wieder gegen eine Nachrichtensperre verstossen und Kommentare über Prozessangehörige gemacht, befand das Gericht am Montag.

Richter Juan Merchan beschloss deshalb, eine Strafe von 1000 Dollar (906 Franken) zu verhängen, deutete aber schwerere Strafen bei weiteren Verletzungen an: «Das Letzte, was ich tun möchte, ist, Sie ins Gefängnis zu stecken», sagte Merchan übereinstimmenden Berichten von Journalisten im Gericht zufolge. Er sei sich bewusst, dass Trump der ehemalige und vielleicht zukünftige Präsident sei.

«Aber am Ende des Tages habe ich einen Job zu erledigen.»

Bereits vergangene Woche hatte Merchan Trump mit einer Zahlung von 9000 Dollar wegen unerlaubten Äusserungen bestraft. Der 77-Jährige ist für aggressives Verhalten auch in Gerichtsverfahren bekannt. Im Vorfeld des Prozesses hatte er unter anderem Merchan und Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg immer wieder als korrupt und parteiisch dargestellt. Der Richter belegte deshalb Kommentare über Staatsanwälte, Zeugen und Geschworene sowie deren Verwandte mit einer Nachrichtensperre.

Die Anklage wirft Trump vor, er habe den Ausgang der US-Präsidentenwahl 2016 mit der Zahlung von 130'000 Dollar Schweigegeld an Pornodarstellerin Stormy Daniels beeinflussen wollen. Die Transaktion selbst war zwar nicht illegal, bei der Rückerstattung des Geldes an seinen Anwalt Michael Cohen habe Trump jedoch Geschäftsunterlagen gefälscht, um deren eigentlichen Zweck zu verschleiern.

Es handelt sich um den ersten Strafprozess gegen einen Ex-Präsidenten in der US-Geschichte. Trump drohen mehrere Jahre Haft, die auch zur Bewährung ausgesetzt werden könnten, oder eine Geldstrafe. Der Fall könnte den US-Wahlkampf beeinflussen. Trump will im November erneut zum Präsidenten gewählt werden. Er hatte auf nicht schuldig plädiert. (sda/dpa)

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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5crambler
07.05.2024 03:50registriert Juli 2021
Jeder andere wäre nach 10 (!) Strafen wegen Missachtung von Gerichtsaufforderungen schon im Knast (die max. 1000$ Strafe sind einem Trump ja egal).

Zeit für die USA, zu beweisen, dass wirklich niemand über dem Recht steht!

Lock him up - finally!
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Majoras Maske
07.05.2024 07:31registriert Dezember 2016
Ich weiss ja nicht, aber sind diese ständigen Verzögerungen und das lautstarke Verungplimpfen von Zeugen und anderen Beteiligten nicht auch ein indirektes Schuldeingeständnis...?
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