Bei seiner Amtseinführung legte Donald Trump seine Hand nicht auf die Bibel. Dies ist zwar gesetzlich nicht vorgeschrieben, es wäre aber üblich. Mit seinem Akt stelle Trump die traditionelle Rolle der Bibel bei der Zeremonie infrage, so CBS News.
In Artikel VI der US-Verfassung heisst es, dass «alle Exekutiv- und Justizbeamten sowohl der Vereinigten Staaten als auch der einzelnen Bundesstaaten durch einen Eid oder eine Bekräftigung verpflichtet sind, diese Verfassung zu unterstützen; jedoch darf in den Vereinigten Staaten niemals ein religiöser Test als Qualifikation für ein Amt oder öffentliches Vertrauen verlangt werden».
Melania Trump, die bei der Vereidigung neben Trump stand, hielt zwei Bibeln in den Händen: Eine von Trumps Mutter und die Lincoln-Bibel, die schon bei Abraham Lincolns Amtseinführung 1861 verwendet wurde. Bei der Vereidigung hielt Trump seine rechte Hand erhoben, während er den linken Arm an seinem Körper hängen liess.
Anders als Trump legte der als sehr gläubig bekannte J.D. Vance bei seiner Vereidigung die Hand auf die Bibel. Auch bei seiner ersten Vereidigung im Jahr 2017 legte Trump noch die Hand auf die Bibel.
Nun stellen sich viele die Frage: Warum tat er es diesmal nicht? Einige interpretieren dies als eine Art Abkehr vom religiösen Glauben – sowie von religiösen Werten. Dies, obschon Trump vor einiger Zeit doch eine eigene Bibel auf den Markt brachte. Gemäss ihm ist sie sein Lieblingsbuch.
Im Tages-Anzeiger wird derweil vermutet, dass Trump die Bibel nicht mehr brauche: Er fühle sich auch so auserwählt, die USA zu führen. Bei seiner Rede sagte Trump über Gott und das auf ihn verübte Attentat: «Ich wurde von Gott gerettet, um Amerika wieder gross zu machen.»
Der Umstand, dass Trump seine Hand nicht auf die Bibel legte, sorgte für viele (negative) Reaktionen, besonders von gläubigen Menschen, und auch Vermutungen über die Gründe. Ein X-User schrieb, der Richter hätte mit der Vereidigung begonnen, bevor Melania mit den Bibeln bei Trump angelangt war. Andererseits hätte Trump auch einige Sekunden später noch die Möglichkeit gehabt, dies nachzuholen.
(kek)