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Iran-Israel-Konflikt: Israel bombardiert Atom-Fabrik

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Israel bombardiert Atom-Fabrik +++ Erdogan: Israel ist «Hindernis» für Frieden

Die wichtigsten Ereignisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
20.06.2025, 14:3121.06.2025, 14:25
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor einer Woche hat Israel einen Grossangriff auf Ziele in Iran gestartet. Beide Länder sprechen inzwischen von Krieg.
  • Israel sieht sich existenziell bedroht und geht darum gegen das iranische Atomprogramm sowie gegen die Bedrohung durch ballistische Raketen vor.
  • Israelische Kampfjets attackierten zunächst etwa 100 Ziele – nukleare wie militärische. Dabei wurde die Atomanlage Natans schwer beschädigt.
  • Seither eskalieren die gegenseitigen Angriffe. Israel eliminierte hochrangige Militärs und geht vor allem gegen die Islamischen Revolutionsgarden vor. Iranische Streitkräfte haben ihrerseits wiederholt hunderte Raketen auf Israel abgefeuert. Auf beiden Seiten gibt es auch zivile Opfer.
  • Fragezeichen gibt es um ein mögliches Eingreifen der USA zur Unterstützung Israels. Präsident Donald Trump sendet gemischte Signale, zuletzt haben sich die Anzeichen für eine Einmischung aber akzentuiert.
  • Die drei europäischen Grossmächte Deutschland, Frankreich und Grossbritannien wollen mit Iran verhandeln und trafen dessen Aussenminister ein erstes Mal am Freitag in der Schweiz.

Die neusten Entwicklungen im Liveticker

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14:56
Iran macht Inhaftierung eines deutschen Touristen öffentlich
Der Iran hat mitten im Krieg mit Israel die Inhaftierung eines deutschen Touristen bekannt gemacht. Wie die iranische Nachrichtenagentur Mehr berichtet, wird dem jungen Mann Spionage vorgeworfen. Nach dpa-Informationen ist die Festnahme aber bereits im vergangenen Jahr erfolgt. Der Mann wurde danach in das berüchtigte Ewin-Gefängnis in der Hauptstadt Teheran gebracht.

In einem von der Agentur Mehr verbreiteten Video wird geschildert, wie der Geheimdienst der mächtigen Revolutionsgarden den jungen Radtouristen in der Provinz Markasi nahe der Atomanlage Arak festnahm. Das Auswärtige Amt in Berlin wollte sich auf dpa-Anfrage nicht äussern.

Dem Mann wird dem Bericht zufolge vorgeworfen, Koordinaten und Standorte sensibler militärischer und nuklearer Einrichtungen aufgenommen und übermittelt zu haben. Weitere Einzelheiten zu den Spionagevorwürfen und etwaigen juristischen Schritten waren zunächst nicht bekannt. (sda/dpa)
14:25
Israel bombardiert Atom-Einrichtung in Isfahan
Die israelische Luftwaffe hat unter Ausnutzung ihrer Lufthoheit über weiten Teilen des Irans die schweren Angriffe fortgesetzt und unter anderem eine Atom-Einrichtung bombardiert. Es habe sich um eine Fabrik für den Bau von Uran-Zentrifugen in der Stadt Isfahan gehandelt, teilte das israelische Militär mit.

Nach Angaben iranischer Staatsmedien seien keine schädlichen Stoffe ausgetreten. Auch der Iran beschoss wieder Israel. Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. (cpf)
14:06
Erdogan: Israel grösstes Hindernis für regionalen Frieden
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat mit Blick auf die Eskalation im Nahen Osten Israel als «grösstes Hindernis für den regionalen Frieden» bezeichnet. Beim Treffen der Islamischen Organisation für Zusammenarbeit in der türkischen Metropole Istanbul (OIC) warf er der Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu «Staatsterrorismus» vor.



Zum aktuellen Krieg Israels mit dem Iran sagte er, die Islamische Republik habe ein legitimes Recht auf Selbstverteidigung. In einer besonders drastischen Formulierung erklärte Erdogan: «So wie der Funke, den Hitler vor 90 Jahren entzündete, die ganze Welt in Brand setzte, dienen auch die zionistischen Ambitionen Netanjahus heute keinem anderen Zweck, als unsere Region und die Welt in eine riesige Katastrophe zu stürzen.»

Israel attackiert seit der Nacht zu Freitag Ziele im Iran. Ziel sei es, zu verhindern, dass der Iran eine Atombombe baut. Israel hält das iranische Atom- und Raketenprogramm des Irans für die grösste existenzielle Bedrohung des jüdischen Staates. Teheran betont indes, dass das Atomprogramm nur zivilen Zwecken diene.

An der Sitzung der OIC nimmt auch der iranische Aussenminister Abbas Araghtschi teil. (sda/dpa)
13:06
Araghtschi: US-Eingreifen in Krieg wäre «sehr gefährlich»
Der Iran hat die USA vor einem Eingreifen in den aktuellen Krieg mit Israel gewarnt. Es wäre «sehr bedauerlich» und für alle «sehr gefährlich», sollten die USA sich «der Aggression» anschliessen, sagte Irans Aussenminister Abbas Araghtschi am Rande des Treffens der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) vor Reportern in der türkischen Metropole Istanbul. Das berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira.

Teheran sei «leider» zu dem Schluss gekommen, dass die USA von Anfang an an der Aggression beteiligt gewesen seien, sagte er demnach weiter. Die US-Regierung würde das zwar zurückweisen, aber der Iran habe viele Hinweise, dass Washington vom ersten Tag an beteiligt gewesen sei.

Das US-Militär unterstützt Israel bei seiner Verteidigung, beteiligt sich bislang aber nicht an den Angriffen auf den Iran, wie in Washington betont wird. Trump will diplomatischen Bemühungen eigenen Angaben vom Donnerstag zufolge noch rund zwei Wochen Zeit geben, bevor er eine Entscheidung über eine mögliche Kriegsbeteiligung der USA trifft.

Araghtschi betonte in Istanbul ein weiteres Mal, dass mögliche Gespräche nur stattfinden könnten, wenn die israelischen Angriffe gestoppt würden. (sda/dpa)
10:06
Irans Aussenminister zu Gipfel in Istanbul eingetroffen
Der iranische Aussenminister Abbas Araghtschi ist in Istanbul eingetroffen, um an einer Sitzung des Aussenministerrats der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) teilzunehmen. Das der iranischen Regierung nahestehende Webportal «Iran Nuances» zeigte Bilder seiner Ankunft in der türkischen Metropole.

Auf Vorschlag des Irans würden bei dem Treffen insbesondere die israelischen Angriffe auf den Iran im Mittelpunkt stehen, sagte Araghtschi. Er werde am Rande des Gipfels auch Gespräche mit offiziellen Repräsentanten führen, sagte er dem Portal zufolge ohne genauere Details zu nennen.

Nach Angaben der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu werden zu dem zweitägigen Gipfel hunderte Teilnehmer erwartet. Darunter seien 43 Minister und auch einige stellvertretende Minister. Unter den Teilnehmern seien auch hochrangige Vertreter internationaler Organisationen, wie den Vereinten Nationen oder der Arabischen Liga.

Am Freitag hatte Araghtschi bereits in Genf mit seinen europäischen Amtskollegen Johann Wadephul (Deutschland), Jean-Noël Barrot (Frankreich) und David Lammy (Grossbritannien) Chancen für diplomatische Lösungen ausgelotet. An den Gesprächen nahm auch die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas teil. Im Anschluss teilten sie mit, die Verhandlungen fortsetzen zu wollen. (sda/dpa)
8:59
Israel: Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden im Iran getötet
Die israelische Armee hat nach Angaben von Verteidigungsminister Israel Katz einen Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden in der iranischen Stadt Ghom getötet. Es handele sich dabei um den Anführer des Palästina-Korps der Auslandseinheit der Elitestreitmacht des Irans, Said Izadi, hiess es in einer Mitteilung von Katz.

Er soll demnach die islamistische Hamas während des Massakers in Israel am 7. Oktober 2023 finanziert und bewaffnet haben. Katz bezeichnete den Angriff als «grossen Erfolg für den israelischen Geheimdienst und die Luftwaffe». Nach den Worten von Katz handelte es sich um einen Angriff auf Izadis Wohnung mitten in Ghom. «Der lange Arm Israels wird alle seine Feinde erreichen», so Katz.

Die Al-Kuds-Brigaden der Revolutionsgarden sind dem obersten iranischen Führer, Ajatollah Ali Chamenei, unterstellt, dem die Verfassung in allen strategischen Belangen das letzte Wort gibt. Ihre offizielle Aufgabe ist es, die Iran nahestehenden politische Gruppen im Ausland zu unterstützen und dort verdeckte Operationen im Auftrag der Revolutionsgarden auszuführen.

Staatsnahe Medien im Iran meldeten zuvor einen israelischen Angriff auf Ghom. Dabei sei mindestens eine 16-jährige Person getötet und zwei Menschen verletzt worden, berichtete «Iran Nuances». Es sei ein Wohngebäude getroffen worden. Ghom liegt rund 50 Kilometer nördlich der Uran-Anreicherungsanlage in Fordo. Die Anlage gilt als das wichtigste Ziel Israels in dem aktuellen Krieg. (sda/dpa)
05:58
Iran: Angriff auf Ghom, Explosion in Isfahan
Bei einem israelischen Angriff auf die iranische Stadt Ghom ist nach Angaben staatsnaher Medien mindestens eine 16-jährige Person getötet worden. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden, berichtete das der iranischen Regierung nahestehende Onlineportal «Iran Nuances». Bei dem Angriff sei ein Wohngebäude getroffen worden.

Ghom liegt rund 50 Kilometer nördlich der Uran-Anreicherungsanlage in Fordo. Die Anlage gilt als das wichtigste Ziel Israels in dem aktuellen Krieg.

Nach Angaben von «Iran Nuances» kam es auch in der zentraliranischen Stadt Isfahan zu einer Explosion. Die Luftabwehr sei dort aktiviert worden. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. In Isfahan liegt ein wichtiges Atomforschungszentrum. (sda/dpa)
02:12
Israels Armee: Weiterer Raketenbeschuss aus Iran
Der Iran hat Israel nach Angaben des israelischen Militärs in der Nacht erneut mit Raketen angegriffen. Israels Luftabwehr konnte sie jedoch anscheinend abfangen, es gab zunächst keine Berichte über Einschläge. Die Bevölkerung könne die Schutzräume wieder verlassen, teilte das Militär mit. Kurz zuvor fing Israels Luftabwehr bereits eine aus dem Iran gestartete Drohne im Norden ab, laut Medienberichten vor der Küste der Mittelmeerstadt Haifa. In der Stadt waren am Vortag bei einem iranischen Raketenbeschuss laut Rettungsdienst mindestens 23 Menschen verletzt worden, drei davon schwer. (sda/dpa)
01:52
Israel: Haben iranische Atombombe um Jahre verzögert
Israel schätzt, dass seine Angriffe im Iran die Entwicklung einer Atombombe durch die Islamische Republik um Jahre verzögert haben. «Ich glaube, laut den Einschätzungen, die wir hören, haben wir die Möglichkeit für sie, eine Atombombe zu erlangen, bereits um mindestens zwei oder drei Jahre verzögert», sagte der israelische Aussenminister Gideon Saar in einem «Bild»-Interview. «Die Tatsache, dass wir jene Personen ausgeschaltet haben, die die Bewaffnung des Nuklearprogramms geleitet und vorangetrieben haben, ist äussert wichtig im Hinblick auf die Ergebnisse», fügte der Aussenminister hinzu.

«Wir haben also bereits viel erreicht. Aber wir werden tun, was auch immer wir können. Wir werden nicht aufhören, bis wir alles getan haben, was möglich ist, um diese Bedrohung zu beseitigen», sagte Saar. In einem anderen Interview mit dem japanischen Fernsehsender NHK sagte er: «Wir werden nicht zulassen, dass der Iran wie Nordkorea wird. Der Iran hat versucht, den Weg Nordkoreas einzuschlagen, weil er glaubt, dass die Sicherheit seines Regimes durch Atomwaffen gewährleistet wird. Aber wir werden das im Iran nicht zulassen».

Auf die Frage von NHK, ob Israel bereit sei, eine diplomatische Lösung im Konflikt mit dem Iran zu akzeptieren, sagte Saar: «Persönlich glaube ich nicht, dass der Iran eine (diplomatische) Lösung anstrebt. Der Iran versucht, die internationale Gemeinschaft zu täuschen». Die Führung in Teheran behaupte, sie sei nicht zu Verhandlungen bereit, solange die Angriffe andauerten. Aber auch vor den Angriffen habe es keine Fortschritte bei Verhandlungen gegeben. (sda/dpa)
01:27
Bundeswehrflüge mit Deutschen aus Israel gelandet
Zwei Flugzeuge der Luftwaffe mit 64 deutschen Israel-Rückkehrern an Bord sind in Deutschland angekommen. Die Militärmaschinen vom Typ Airbus A400M landeten in der Nacht am Flughafen Köln/Bonn in Nordrhein-Westfalen.

Die Bundeswehr hat damit erstmals seit Beginn des Krieges zwischen Israel und dem Iran vor rund einer Woche deutsche Staatsbürger direkt aus Israel abgeholt. Wegen des Krieges ist der Luftraum in beiden Ländern für den Luftverkehr gesperrt. Nach Angaben des «Spiegel» sollen die Maschinen am späten Nachmittag mit einer Sondergenehmigung in Tel Aviv gelandet sein.

Aufgrund der aktuellen Situation im Nahen Osten habe man die Gruppe deutscher Staatsangehöriger im Rahmen einer «diplomatischen Abholung» aus Israel ausgeflogen, erklärte die Bundesregierung. «Die Flüge wurden kurzfristig in enger Abstimmung mit den israelischen Behörden durchgeführt und richteten sich vor allem an Familien mit Kindern und andere vulnerable Personen.»

In den vergangenen beiden Tagen waren Deutsche und enge Familienmitglieder bereits per Sonderflügen ausgeflogen worden – allerdings nicht aus Israel direkt, sondern aus Jordanien. Insgesamt waren auf diesen beiden Flügen 345 Personen. Es handelte sich um Charterflüge, die Luftwaffe war dabei nicht beteiligt. Das Auswärtige Amt hatte die Ausreise über Jordanien ermöglicht. Am Samstag soll es wieder einen Sonderflug aus Jordanien geben. (sda/dpa)
00:45
Iran: Trumps Aussagen vielleicht nur Ablenkungsmanöver
Nach Ansicht des iranischen Aussenministers Abbas Araghtschi könnte die von US-Präsident Donald Trump in Aussicht gestellte Frist von zwei Wochen für diplomatische Bemühungen zur Lösung des Atomstreits nur ein Vorwand sein. Die USA müssten ihre Entschlossenheit zeigen, eine Verhandlungslösung zu finden, «oder sie haben etwas anderes vor und sie wollen den Iran sowieso angreifen», sagte er in einem Interview des US-Senders NBC News. «Vielleicht hatten sie diesen Plan und brauchten die Verhandlungen vielleicht nur, um es zu vertuschen.» Der Iran könne den USA nicht mehr vertrauen, sagte Araghtschi.

Das Interview wurde NBC News zufolge am Freitag nach den mehrstündigen Gesprächen des iranischen Aussenministers mit seinen Amtskollegen aus Deutschland, Frankreich und Grossbritannien in Genf geführt. Die Europäer wollen sich weiter um eine diplomatische Lösung des Konflikts um das iranische Atomprogramm bemühen. Auch Teheran will die Gespräche nach eigenem Bekunden fortführen.

Am Donnerstag hatte Trump zu verstehen gegeben, dass er den diplomatischen Bemühungen noch etwas Zeit geben und innerhalb der nächsten zwei Wochen eine Entscheidung über eine mögliche Beteiligung der USA an Israels Krieg gegen den Iran treffen wolle. Am Freitag fügte er hinzu, «zwei Wochen sind das Maximum». (sda/dpa)
23:42
Israels Armee: Weitere Angriffe im Iran geflogen
Die israelische Luftwaffe hat ihre Angriffe im Iran fortgesetzt. In den vergangenen Stunden hätten etwa 15 Kampfflugzeuge eine Reihe von Angriffen auf Raketenabschussrampen im Westen des Irans geflogen, teilte die Arme mit. Die Serie an Attacken sei abgeschlossen. Unterdessen fing Israels Luftabwehr eine aus dem Iran gestartete Drohne im Norden des jüdischen Staates ab, laut Medienberichten vor der Küste der Mittelmeerstadt Haifa. In der Stadt waren zuvor bei einem iranischen Raketenbeschuss laut Rettungsdienst mindestens 23 Menschen verletzt worden, drei davon schwer. (sda/dpa)
23:13
Trump: Europa kann bei Iran-Krise nicht weiterhelfen
In der Krise um Irans umstrittenes Atomprogramm hält US-Präsident Donald Trump Vermittlungsbemühungen europäischer Staaten für nicht zielführend. «Iran will nicht mit Europa sprechen. Sie wollen mit uns sprechen. Europa kann dabei nicht helfen», sagte Trump auf die Frage eines Journalisten, ob jüngste Gespräche der Europäer mit Teheran hilfreich gewesen seien.



Es gebe aktuell Kontakte der USA mit dem Iran, und man werde sehen, was passiere, sagte Trump. Er nannte keine Einzelheiten zu den Gesprächen mit Vertretern Teherans. US-Medienberichten zufolge steht Trumps Sondergesandter Steve Witkoff in Kontakt mit Teheran.

Die Aussenminister von Deutschland, Frankreich und Grossbritannien hatten zuvor am Freitag in Genf mit ihrem iranischen Kollegen Abbas Araghtschi verhandelt. Sie wollen sich weiter um eine diplomatische Lösung des Atomkonflikts bemühen. Auch Teheran will die Gespräche fortführen.

Trump will diplomatischen Bemühungen eigenen Angaben vom Donnerstag zufolge noch rund zwei Wochen Zeit geben, bevor er eine Entscheidung über eine mögliche Kriegsbeteiligung der USA treffen will. Auf dem Weg in sein Wochenende sagte Trump vor Journalisten am Freitag am Flughafen in Morristown im Bundesstaat New Jersey, «zwei Wochen sind das Maximum». (sda/dpa)
22:56
Erdbeben erschüttert Iran mitten im Krieg
Mitten im Krieg mit Israel hat im Iran die Erde gebebt. Das Beben in der Provinz Semnan gut 150 Kilometer von der Hauptstadt Teheran entfernt hatte eine Stärke von 5,1 und ereignete sich in einer Tiefe von rund zehn Kilometern, wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte.

Irans staatliche Nachrichtenagentur berichtete hingegen von einem Beben der Stärke 5,5. Berichte über Schäden oder Opfer lagen zunächst nicht vor. Das Erdbeben trifft das Land mitten im Krieg und angesichts einer nahezu vollständigen Internetsperre seitens der Behörden.

Immer wieder gibt es schwere Erschütterungen in der Region, wo die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Bei einer verheerenden Erdbebenserie im Nachbarland Afghanistan kamen im Herbst 2023 laut den Vereinten Nationen mehr als 1500 Menschen ums Leben. (sda/dpa)
22:20
USA verhängen weitere Sanktionen gegen den Iran
Die US-Regierung verhängt weitere Sanktionen gegen Irans Raketen- und Waffenprogramm. Die Strafmassnahmen gelten für eine Person, acht Firmen und ein Frachtschiff, weil sie an der Beschaffung und dem Umschlag wichtiger Komponenten für die iranische Rüstungsindustrie beteiligt waren, wie das Finanzministerium in Washington mitteilte.

Die USA seien nach wie vor entschlossen, jegliche Bemühungen des Irans zu unterbinden, sich Technologie und Komponenten für seine Waffenprogramme zu beschaffen, erklärte US-Finanzminister Scott Bessent (Bild). Die Sanktionen beruhen demnach auf einer Anordnung von US-Präsident Donald Trump, die sich gegen die Entwicklung von Waffen durch den Iran und gegen die Aktivitäten der iranischen Revolutionsgarden richtet.

Aufgrund der neuen Sanktionen wird etwaiger Besitz der betroffenen Person beziehungsweise der Firmen in den USA eingefroren. Zudem dürfen US-Bürger keine Geschäfte mehr mit den Sanktionierten machen. Ausländische Finanzinstitute, die mit den Betroffenen Geschäfte machten, könnten ebenfalls sanktioniert werden, erklärte das Finanzministerium. Dadurch wird es für die Betroffenen wesentlich komplizierter, international noch Geschäfte zu tätigen – insbesondere, wenn es dabei auch um Transaktionen in US-Dollar geht. (sda/dpa)
20:58
Frankreich ruft Iran zu Verhandlungen mit den USA auf
Nach Gesprächen über eine diplomatische Lösung des Atomkonflikts mit dem Iran hat Frankreichs Aussenminister Jean-Noël Barrot Teheran zu Verhandlungen mit den USA aufgerufen. Nach einem gemeinsamen Treffen mit den Chefdiplomaten aus Deutschland und Grossbritannien sowie dem iranischen Aussenminister Abbas Araghtschi in Genf sagte Barrot: «Wir haben den iranischen Minister aufgefordert, Verhandlungen mit allen Parteien, einschliesslich der USA, in Betracht zu ziehen und nicht auf die Einstellung der Luftangriffe zu warten, die wir ansonsten auch fordern.»

Der iranische Aussenminister habe signalisiert, dass die Europäer beim Austausch des Irans mit anderen Parteien, einschliesslich der USA, vermitteln könnten. «Von daher wünschen wir uns, dass die Verhandlungen, wie ich bereits sagte, mit allen Parteien, insbesondere den Vereinigten Staaten von Amerika, wieder aufgenommen werden können», sagte Barrot. Diese seien zwingend nötig, denn das iranische Atomprogramm bedrohe die internationale Stabilität, aber könne durch militärische Angriffe nur verzögert, aber nicht gestoppt werden.

Barrot warnte ausserdem vor einem von aussen erzwungenen Regimewechsel im Iran. «Es ist Sache des Volkes, über sein eigenes Schicksal zu entscheiden, und wir vertrauen dem iranischen Volk, dass es den Zeitpunkt und die Umstände eines solchen Wechsels selbst bestimmen kann.» (sda/dpa)
20:04
Wadephul hält weitere Gespräche mit Iran für sinnvoll
Der deutsche Aussenminister Johann Wadephul hält nach gut vierstündigen Verhandlungen mit dem iranischen Aussenminister Abbas Araghtschi weitere Gespräche mit Teheran über eine diplomatische Lösung des Atomkonflikts für sinnvoll. «Das gute Ergebnis heute ist, dass wir den Raum verlassen mit dem Eindruck, dass die iranische Seite grundsätzlich bereit ist, über alle wichtigen Fragen weiter zu sprechen», sagte der CDU-Politiker nach einem gemeinsamen Treffen mit den Chefdiplomaten aus Frankreich und Grossbritannien und Araghtschi in Genf.

Wadephul sprach von sehr ernsthaften Gesprächen mit der iranischen Seite. «Die ganze Region ist in einer ausserordentlich kritischen Situation, und es ist unser gemeinsames Bestreben, eine weitere Eskalation zu vermeiden und in Verhandlungen weiterzukommen.» Für die Europäer sei wichtig, dass sie an diesen Gesprächen beteiligt würden. «Aber vor allen Dingen ist von grosser Bedeutung, dass die Vereinigten Staaten von Amerika an diesen Verhandlungen und einer Lösung beteiligt werden», fügte er hinzu.

Die Europäer sähen das Nuklearprogramm des Iran mit grosser Sorge, sagte Wadephul. Für Deutschland sei es von herausragender Bedeutung, dass die Sicherheitsinteressen des Staates Israel, dem Deutschland in besonderer Weise verpflichtet sei, gewahrt blieben. «Das werden wir bei allen weiteren Gesprächen priorisieren», unterstrich der deutsche Aussenminister. (sda/dpa)
19:55
Neue israelische Angriffe in Teheran
Israels Luftwaffe greift wieder in der iranischen Millionenmetropole und Hauptstadt Teheran an. Die Luftverteidigung wurde aktiviert, wie iranische Medien übereinstimmend berichteten.

Accounts in den sozialen Medien, die den Krieg seit Beginn vor einer Woche verfolgen, berichteten von Luftabwehrfeuer im Stadtteil Ekbatan und im Westen der Metropole.

Inzwischen dringen immer weniger Videos und Berichte vom Krieg nach aussen, nachdem Irans Behörden das Internet weitgehend gesperrt haben. Anders als in Israel gibt es im Iran zudem weder Warnsysteme für Luftangriffe noch Schutzbunker für die Zivilbevölkerung. (sda/dpa)
19:29
Treffen der Europäer mit Iran in Genf beendet
Die Chefdiplomaten von Deutschland, Frankreich und Grossbritannien haben in Genf knapp vier Stunden lang mit ihrem iranischen Kollegen Abbas Araghtschi über ein Einlenken Teherans im Atomkonflikt beraten. Die gemeinsamen Beratungen mit Araghtschi im Genfer Hotel InterContinental hatten gegen 15.30 Uhr begonnen, sie endeten gegen 19.00 Uhr.

Eine Woche nach Beginn des Krieges zwischen Israel und dem Iran wollten Aussenminister Johann Wadephul (CDU), Jean-Noël Barrot (Frankreich) und David Lammy (Grossbritannien) ausloten, ob der Iran zum nachprüfbaren Verzicht auf Atomwaffen bereit ist und ob weitere Verhandlungen über eine diplomatische Lösung sinnvoll sein könnten. An den Gesprächen nahm auch die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas teil. (sda/dpa)
18:28
USA: nicht zu spät für iranische Regierung
Die Vereinigten Staaten machen vor dem UN-Sicherheitsrat Hoffnung, dass eine weitere Eskalation des Iran-Konflikts mit einem möglichen Kriegseintritt der USA abgewendet werden könnte. «Es ist noch nicht zu spät für die iranische Regierung, das Richtige zu tun», sagte die amtierende US-Botschafterin Dorothy Shea vor dem mächtigsten UN-Gremium.

«Präsident Trump hat in den letzten Tagen deutlich gemacht, dass die iranische Führung ihr Atomanreicherungsprogramm und alle Bestrebungen, eine Atomwaffe zu erwerben, vollständig aufgeben muss.» Shea sagte weiter, was es brauche, sei eine Entscheidung des politischen und religiösen Oberhauptes, Ajatollah Ali Chamenei. Stattdessen habe der Iran Verhandlungen über ein Abkommen verschleppt.

US-Präsident Donald Trump erwägt Angriffe des amerikanischen Militärs an der Seite Israels, um das Atomprogramm des Iran zu zerstören.

Die USA waren unter Präsident Trump 2018 aus einem bereits bestehenden internationalen Abkommen auch unter Beteiligung Deutschlands ausgetreten, das den Iran daran hindern sollte, eine Atombombe zu bauen. Zuletzt hatte das Land 400 Kilogramm Uran mit einem Grad von bis zu 60 Prozent angereichert. Die Internationale Atom-Energiebehörde allerdings sagte, es lägen keine Beweise dafür vor, dass Teheran am Bau einer Atombombe gearbeitet habe. (sda/dpa)
17:56
Atom-Behörde: Verunreinigung in iranischer Anlage
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA berichtet von akuter Gefahr von Strahlung und chemischen Substanzen in der iranischen Atomanlage Natans. Zwar liege die Strahlung im Aussenbereich des Gebäudekomplexes im normalen Bereich, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. «Innerhalb der Anlage Natans kommt es jedoch sowohl zu radiologischer als auch zu chemischer Kontamination.»

Es sei möglich, dass Uranisotope in der Anlage verteilt seien, so Grossi weiter. «Die Strahlung besteht hauptsächlich aus Alphateilchen und stellt beim Einatmen oder Verschlucken eine erhebliche Gefahr dar.» Die grösste Gefahr aber gehe von der chemischen Verunreinigung dort aus. Die Anlage war vor einigen Tagen von Israel angegriffen worden.

Grossi warnte das mächtigste UN-Gremium zudem vor Angriffen auf andere Anlagen wie das Atomkraftwerk Buschehr am Persischen Golf. Dort seien Tausende Kilogramm an nuklearem Material gelagert. Ein direkter Angriff würde «zu einer sehr hohen Freisetzung radioaktiver Substanzen in die Umwelt führen», sagte Grossi. «Ebenso könnte ein Einschlag, der die einzigen beiden Stromversorgungsleitungen des Kraftwerks lahmlegt, zum Schmelzen des Reaktorkerns führen.»

Auch im Falle eines Angriffs auf einen Atomforschungsreaktor bei Teheran könnten weitreichende Schutzmassnahmen für Teile der iranischen Hauptstadt nötig werden. (sda/dpa)
17:21
Irans Regime spricht von Angriff auf israelische Luftwaffenbasen
Irans Streitkräfte haben bei ihrem jüngsten Raketenangriff auf Israel nach eigener Darstellung auch zwei Luftwaffenstützpunkte angegriffen. Unter den Zielen der inzwischen 17. Angriffswelle seien militärische Einrichtungen, Einrichtungen der Rüstungsindustrie, Kontrollzentren sowie die Luftwaffenstützpunkte Nevatim und Hatzerim gewesen, hiess es in einer Erklärung der Islamischen Revolutionsgarden.

Ob diese Ziele tatsächlich getroffen wurden, lässt sich derzeit unabhängig nicht bestätigen. Laut israelischen Berichten gab es viele Verletzte. (sda/dpa)
16:56
Israel verletzt Grundsätze für enge Kooperation
Israels Vorgehen im Gazastreifen ist nach einem internen Prüfbericht der EU nicht mit den festgelegten Grundsätzen für eine enge Zusammenarbeit vereinbar. Eine entsprechende Analyse mit diesem Ergebnis wurde jetzt den Mitgliedstaaten übermittelt, wie die Deutschen Presse-Agentur in Brüssel von Diplomaten erfuhr. (sda/dpa)
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