Die Staats- und Regierungschefs von Rumänien, Aserbaidschan, Georgien und Ungarn haben ein Abkommen über den Bau eines unterseeischen Elektrizitätskabels unter dem Schwarzen Meer unterzeichnet. Der Zeremonie im Bukarester Präsidentenpalast wohnte am Samstag auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei.
Die Bauarbeiten für das Kabel sollen im September nächsten Jahres beginnen, allerdings wird es frühestens ab 2029 in Betrieb genommen werden. Nach einer Erklärung der rumänischen Präsidentschaft sieht die Übereinkunft auch eine verstärkte Zusammenarbeit bei neuen Technologien im Energiebereich, der Wasserstoffproduktion und der Infrastruktur für den Energietransit vor.
Der Strom aus dem Südkaukasus wird ausserdem die Abhängigkeit des Kontinents von russischen Energiequellen weiter reduzieren. «Die beiden Ufer des Schwarzen Meeres waren sich noch nie näher», schrieb von der Leyen auf Twitter.
Zuvor hatten Präsident Ilham Aliyev (Aserbaidschan) und die Ministerpräsidenten Nicolae Ciuca (Rumänien), Irakli Garibaschwili (Georgien) und Viktor Orban (Ungarn) ihre Unterschriften unter das Dokument gesetzt. Sie sei stolz darauf, dass das Abkommen «eine derart starke Betonung auf erneuerbare Energien setzt», fügte von der Leyen hinzu.
«Wir bereiten uns darauf vor, das längste elektrische Unterwasserkabel zu bauen», sagte der ungarische Regierungschef Viktor Orban. Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew begrüsste das Abkommen als «unseren Beitrag zur europäischen Energiesicherheit» und «neue Brücke zwischen der EU und Aserbaidschan».
Georgien und Aserbaidschan liegen am Kaukasus-Gebirge. Beide Länder verfügen über ein beträchtliches Potenzial an Wasserkraft. Georgien und Rumänien liegen am Schwarzen Meer, während Ungarn an Rumänien grenzt.
(dsc/sda/dpa/afp)