Nach der ersten Halbzeit stand es 1:1, als der Schiedsrichter die beiden Nationalmannschaften in die Kabinen schickte. Das Spiel wurde nicht zu Ende gespielt, da die Schweden, die über die Situation in der Stadt informiert waren und von den belgischen Spielern unterstützt wurden, nicht mehr weiterspielen wollten.
Die 35'000 Zuschauer im König-Baudoin-Stadion wurden gewarnt und darüber informiert, dass sie das Stadion aus Sicherheitsgründen nicht verlassen durften – zu diesem Zeitpunkt war das Stadion der sicherste Ort in der Stadt. Als die Durchsage kam, brandete Applaus auf und man hatte das seltsame Gefühl, den Abend des 13. November 2015 im Stade de France noch einmal zu erleben.
Die belgischen Fans zeigten mehrfach ihre Unterstützung für Schweden. Im Stadion wurde «Sweden, Sweden» gesungen.
After the terrorist attack in Brussels, Belgian and Swedish supporters gathered to chant "Sweden" in support of the Swedish victims#Brussels #Belgium #Sweden
— Onlytrends X (@OnlytrendsX) October 16, 2023
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Auch das bekannte «Tous ensemble, tous ensemble» (auf Deutsch etwa: alle vereint), das man oft auf den Tribünen hört, hallte durchs Stadion. Die 700 angereisten schwedischen Fans berührte dies besonders.
#TousEnsemble contre le terrorisme ! pic.twitter.com/5LaFj4Cwai
— Nico Patelli (@NicoPatelli) October 16, 2023
In einem Zeichen von Solidarität liessen die vielen Zuschauer im Stadion ihre Smartphones leuchten und brachten damit etwas Licht ins Dunkel.
Nach mehr als zwei Stunden Wartezeit konnte die Evakuierung um 23:47 Uhr, als die Umgebung des Stadions gesichert war, endlich beginnen. Sektor für Sektor, in aller Ruhe.
Manuel Leroy, CEO des Belgischen Fussballverbands, äusserte sich gegenüber belgischen Medien zu dieser Krisensituation:
Heute findet – nicht weit von Brüssel entfernt – im französischen Lille ein weiteres Länderspiel statt. Das Spiel zwischen Frankreich und Schottland wird unter strengen Sicherheitsvorkehrungen stattfinden, wie die Behörden am Montagabend mitteilten.
In Frankreich wurde nach einer tödlichen Messerattacke in der Stadt Arras die höchste Alarmstufe ausgerufen.
Auch der französische Innenminister Gérald Darmanin forderte am Montagabend verstärkte Kontrollen an der französisch-belgischen Grenze.