Mit Gewalt hatten die Demonstranten versucht, die Polizeiabsperrung um das Parlament zu durchbrechen – bis die Polizei die Kundgebung mit Tränengas auflöste. Innenminister Rasko Konjevic sagte, 15 Polizisten seien bei den Zusammenstössen verletzt worden, einer davon schwer. Zudem hätten 25 Demonstranten medizinische Hilfe in Anspruch genommen, zumeist wegen Verletzungen durch Tränengas.
Laut dem Innenminister gab es nach den Ausschreitungen am Parlament an verschiedenen weiteren Orten der Hauptstadt Zusammenstösse, bevor die Polizei die Ruhe wiederherstellte. Die Demonstranten forderten den Rücktritt von Djukanovic, der den kleinen Balkanstaat seit 1990 regiert.
Der Ministerpräsident hat einen Rücktritt abgelehnt, aber angeboten, vorgezogene Neuwahlen anzusetzen nach einem NATO-Treffen im Dezember. Es wird erwartet, dass die NATO dabei Montenegro einladen wird, dem Militärbündnis beizutreten.
Djukanovic hat der Opposition vorgeworfen, auf Drängen Russlands mit den Protesten einen NATO-Beitritt verhindern zu wollen. Der 53-Jährige wurde seit der Unabhängigkeit Montenegros von Serbien 2006 drei Mal zum Ministerpräsidenten gewählt. Die nächste reguläre Parlamentswahl steht Anfang nächsten Jahres an. (dwi/sda/afp)