Pornodarstellerin Amarna Miller hält ihrer spanischen Heimat den Spiegel vor. screenshot via youtube/Salón Erótico de Barcelona Apricots
2,5 Millionen Mal ist das Video auf YouTube bereits angeklickt worden. Nicht weiter verwunderlich, könnte man einwerfen, Absender ist die Pornomesse von Barcelona und als Aufmacher fungiert die bekannte Darstellerin Amarna Miller. Doch das allein erklärt den Erfolg des eineinhalb-minütigen Clips nicht – und schon gar nicht die heftigen Diskussionen, die er seit seiner Veröffentlichung vor drei Tagen auslöst.
Das aufwändig produzierte Video startet fulminant mit einer Anklage Millers:
Und Miller hört gar nicht mehr auf:
Ein Land, welches das Leben liebt, aber es zulässt, dass im Namen der Kunst [(Stierkampf)] getötet wird.
Ein Land, das sich über Korruption empört, aber weiterhin Räuber wählt.
Wo man dieselben Banken rettet, die tausende Familien aus ihren Wohnungen werfen lassen.
Ein Land, das sich laizistisch nennt, aber Jungfrauen Medaillen verleiht.
Das Auswanderer [(spanische Arbeitsmigranten)] wie Helden behandelt, aber Einwanderer wie Abfall.
Ein Land, wo jene, die sich für Moralhüter halten [(der Klerus)], die Gefährlichsten [(Pädophile)] sein können.
Wo die Prostitution immer noch illegal ist, aber die Zahl der Freier jedes Jahr wächst.
Ein Land, das sich für offen und tolerant hält, wo ein Schiedsrichter [(Jesús Tomillero)] Todesdrohungen erhält, weil er schwul ist.
Ja, wir leben in einem ekelhaft heuchlerischen Land, aber einige geben nicht auf.
Das Video hat in den sozialen Medien wie eine Bombe eingeschlagen (1700 Kommentare auf YouTube). Miller erfährt Zuspruch:
Youtube-User Enric R
Aber auch Kritik, darunter von feministischer Seite.
Unter dem Strich ist es Werbung für eine Porno-Messe und damit für die Ausbeutung der Frau.
Als selbsterklärte Feministin und Pornodarstellerin sei sie also selbst eine Heuchlerin. Millers Replik:
PS: Dein Feminismus ist nicht besser als meiner. #Schwesterlichkeit