In Frankreich sind zwei 16-Jährige wegen der Ermordung der 14-jährigen Alisha zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Am Donnerstag stufte das Gericht nach vier Verhandlungstagen hinter verschlossenen Türen die Tat als Mord ein. Zwar habe es keine «charakteristischen» «Vorbereitungshandlungen» gegeben – die verurteilten Jugendlichen, eine Junge und ein Mädchen, seien sich ihrer Tat jedoch «voll bewusst gewesen».
Sie hätten den «offensichtlichen Zustand des Opfers nicht ignorieren können», das sie «angefleht» habe, fügte der Vorsitzende Richter hinzu. Die beiden Angeklagten schwiegen, als das Urteil verkündet wurde. Neben der Haftstrafe wurden sie zu einem Schmerzensgeld von 180'000 Euro an die Familie des Opfers verurteilt.
«Das ist nicht normal, ich habe etwas vom Gesetz erwartet», schrie Alishas Mutter nach dem Urteil in den Gängen des Gerichtsgebäudes. «Die kommen in zehn Jahren raus. Meine Tochter wurde getötet. Sie haben meine Tochter getötet, sie haben sie ins Wasser geworfen», beklagte sie, umgeben von zahlreichen Unterstützern mit dem Porträt Alishas auf T-Shirts.
Die 14-jährige Schülerin war Anfang März 2021 in einem Vorort von Paris von ihren Mitschülern in einen Hinterhalt gelockt worden. Die beiden Verurteilten haben sie nach Ansicht des Gerichts belästigt, geschlagen und schliesslich grausam ermordet. (sda/afp)