International
Frankreich

Frankreich: Baden in der Seine in Paris soll nun ab 2025 möglich sein

2025 soll man in Paris wieder in der Seine baden können – erstmals seit über 100 Jahren

09.07.2023, 16:2409.07.2023, 16:24
Mehr «International»

In Paris können Einwohner und Besucher ab 2025 erstmals seit über 100 Jahren wieder in der Seine schwimmen. Bürgermeisterin Anne Hidalgo benannte am Sonntag die drei Stellen, die bis dahin für Schwimmer hergerichtet werden sollen. Neben einem bereits jetzt für Freizeitangebote genutzten Wassersportzentrum werden dies zwei weitere Stellen in zentraler Lage sein, eine davon nicht weit vom Eiffelturm entfernt. Die Wasserflächen sollen durch Bojen abgegrenzt und über einen Steg zugänglich sein. Ausserdem werden Bereiche zum Umziehen und Duschen geschaffen, kündigte die Stadt an.

People sit in the shade along the Seine river in Paris, Sunday, June 25, 2023. Temperatures in Paris rose to 34 degrees celsius (93.2 Fahrenheit) on Sunday. (AP Photo/Michel Euler)
An die Seine darf man immer, in die Seine momentan nicht.Bild: keystone

Wieder in der Seine schwimmen zu können, ist ein lange gehegter Wunsch in der französischen Hauptstadt. Offiziell verboten wurde dies 1923, bis Anfang der 60er Jahre wurde das Schwimmen aber durchaus noch praktiziert. Das Problem ist die Wasserqualität des Flusses.

Olympia 2024 als Ansporn

Einen Schub bekam das Vorhaben jetzt durch die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Einzelne Schwimmwettkämpfe sollen dabei in der Seine stattfinden. Zu diesem Zweck wurden bereits umfangreiche Bemühungen zur Verbesserung der Wasserqualität gestartet. 1.4 Milliarden Euro werden für eine sauberere Seine im Grossraum Paris nach Angaben der Stadt investiert.

«Dies ist ein langgehegter Traum, und er ist auf einem sehr guten Weg, endlich Wirklichkeit zu werden», teilte die Stadt mit. «Sicheres Baden in der Seine wird möglich sein.» Ein Grossteil der Arbeiten soll bis zum Sommer abgeschlossen sein. Dabei geht es um den Anschluss von 23 000 Wohnungen an die Kanalisation, die ihre Abwässer bisher noch ungereinigt in die Seine leiteten. Ausserdem werden 260 Hausboote an die Kanalisation angeschlossen. Kläreinrichtungen werden ausserdem modernisiert oder neu errichtet.

epa10409642 Paris Mayor Anne Hidalgo delivers a speech in the lower esplanade of the Trocadero gardens prior to the display of the words 'Woman, Life, Freedom' on the Eiffel Tower in Paris,  ...
Anne Hidalgo, die Bürgermeisterin von Paris.Bild: keystone

In einem Seitenarm der Seine war vor einigen Jahren bereits ein schwimmendes Freibad eingerichtet worden. Dabei schwimmen die Besucher aber nicht im Fluss selber, sondern in den im Wasser verankerten Becken. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
18 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Oigen aka Trudi aka Kevin
09.07.2023 18:15registriert August 2018
"Dabei geht es um den Anschluss von 23 000 Wohnungen an die Kanalisation, die ihre Abwässer bisher noch ungereinigt in die Seine leiteten."

Frankreich im 21. Jahrhundert
2109
Melden
Zum Kommentar
avatar
El Vals del Obrero
09.07.2023 18:35registriert Mai 2016
Kann ich als Basler nach heutigen erfrischendem Rheinschwumm nur unterstützen.
572
Melden
Zum Kommentar
avatar
mstuedel
09.07.2023 18:33registriert Februar 2019
Grossartig, dass das Schwimmen selbst in Paris wieder "en vogue" ist und vielleicht mal wieder als selbstverständlich betrachtet wird, wie wir es in unseren Schweizer Städten ja bereits gewöhnt sind. Falls es klappen sollte, packe ich zu meinem nächsten Parisbesuch mal wieder die Badehose ein!
424
Melden
Zum Kommentar
18
Die «Enthüllungen» über Jeffrey Epstein sind für Trump eine tickende Zeitbombe
Sein Tod ist so umstritten wie der von John F. Kennedy. Nun will US-Präsident Donald Trump der anhaltenden Debatte über den Selbstmord von Jeffrey Epstein ein Ende setzen. Kann das gelingen?
Donald Trump will nicht mehr über Jeffrey Epstein sprechen. Das hat der amerikanische Präsident am Wochenende erneut klargestellt.
Zur Story