International
Frankreich

Weitere Festnahmen nach terroristischem Mord an Lehrer bei Paris

Weitere Festnahmen nach terroristischem Mord an Lehrer bei Paris

17.10.2020, 09:3417.10.2020, 14:20
Mehr «International»
epa08751660 French police officers stand as French President Emmanuel Macron (not seen) leaves a middle school in Conflans Saint-Honorine, 30kms northwest of Paris, France, 16 October 2020 after a tea ...
Der Mord an einem Lehrer erschüttert Frankreich.Bild: keystone

Nach der mörderischen Attacke auf einen Lehrer bei Paris sind fünf weitere Menschen festgenommen worden. Das bestätigte die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Sie nannte keine weiteren Details. Der mutmassliche Täter war kurz nach der Tat von der Polizei getötet worden.

Berichten nach soll es sich bei den Festgenommenen um Mitglieder der Familie des mutmasslichen Täters sowie andere Personen handeln. Damit sind derzeit neun Menschen in Polizeigewahrsam, darunter ein Minderjähriger.

Der Lehrer war nach ersten Erkenntnissen am Freitagnachmittag im Pariser Vorort Conflans-Sainte-Honorine enthauptet worden. Präsident Emmanuel Macron hatte sich am Abend zum Tatort aufgemacht, in einer kurzen Erklärung aber keine Details zur Tat genannt. Es wurde erwartet, dass sich die Ermittler im Laufe des Samstags äussern. Die Anti-Terror-Fahnder der Staatsanwaltschaft hatten die Ermittlungen übernommen - Macron sprach von einem islamistischen Terrorakt.

Bei dem mutmasslichen Täter soll es sich Berichten zufolge um einen 18-jährigen Tschetschenen handeln, der in Moskau geboren wurde. Über das Motiv der Tat wird in Frankreich spekuliert. Der Lehrer soll im Unterricht beim Thema Meinungsfreiheit Mohammed-Karikaturen gezeigt haben. An der Schule habe es auch Unmut darüber gegeben; der Lehrer sei bedroht worden, berichtete der Sender Franceinfo.

Der Vater eines 13-Jährigen sagte dem Sender France Inter, dass der Lehrer muslimische Schüler gefragt habe, ob sie den Raum verlassen wollten, bevor er die Bilder zeigte. Der Lehrer sei nicht «herablassend oder respektlos» gewesen. Der mutmassliche Täter soll nach der Tat im Netz mit dem Tod des Mannes geprahlt haben. (aeg/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
17 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Kong
17.10.2020 11:13registriert Juli 2017
Eine Erklärungssuche im Verhalten des Lehrers bringt m.E. nichts. Das Vorgehen des Täters ist ausserhalb unserer Masstäbe. Der war wohl komplett krank und fehlgeleitet.
2159
Melden
Zum Kommentar
avatar
chicadeltren
17.10.2020 11:58registriert Dezember 2015
Joa, Frankreich hat offensichtlich schon viel zu lange die Kontrolle verloren.
17813
Melden
Zum Kommentar
avatar
dmark
17.10.2020 13:33registriert Juli 2016
Wenn der Glauben das Denken blockiert...
1266
Melden
Zum Kommentar
17
IS-Terroristen kündigen weltweit Anschläge an

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich erneut zu dem Anschlag mit mehr als 140 Toten bei Moskau bekannt und darüber hinaus weltweite Angriffe auf Juden und Christen angekündigt. In einer am Donnerstag veröffentlichten 40-minütigen Audiobotschaft fordert IS-Sprecher Abu Hudhaifah al-Ansari die «einsamen Wölfe» der Bewegung auf, noch während des laufenden Fastenmonats Ramadan «Kreuzfahrer (Christen) und Juden überall anzugreifen und ins Visier zu nehmen», insbesondere in Europa und den USA sowie im Herzen des jüdischen Staates und in Palästina. Veröffentlicht wurde die Botschaft über das IS-Medienportal al-Furkan.

Zur Story