International
Gesundheit

Kind stirbt in Deutschland an seltener Diphtherie

Kind stirbt in Deutschland an seltener Diphtherie

29.01.2025, 16:10
Mehr «International»

Nach monatelangem Ringen ist in Deutschland ein zehnjähriger Junge an Diphtherie gestorben. In Deutschland, wie auch in der Schweiz, kommt diese Krankheit dank Impfung nur noch selten vor. Die Krankheit war einst als «Würgeengel der Kinder» bekannt.

Wegen einer akuten Entzündung der Rachenmandeln war der ungeimpfte Schüler im September in die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Potsdam (Brandenburg) gekommen. Später wurde Rachendiphtherie diagnostiziert, ausgelöst durch Bakterien.

Aufgrund des Gesundheitszustandes wurde das Kind in die Charité nach Berlin verlegt und dort invasiv beatmet. Das Brandenburger Gesundheitsministerium rief damals zur Schutzimpfung auf, um zu verhindern, dass sich die Diphtherie verbreitet.

Nach Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) ist es in der Schweiz im Jahr 2022 zu einem Anstieg der Diphtheriefälle gekommen. Dies, nachdem über die letzten Jahre nur vereinzelte Fälle der Krankheit aufgetreten waren. Die Infektion wurde laut BAG dabei fast ausschliesslich bei Personen mit unvollständigem oder unbekanntem Impfstatus diagnostiziert.

Der Junge, der in Deutschland gestorben ist, ging in die Waldorf-Schule Havelhöhe in Berlin. Nach Angaben des Brandenburger Gesundheitsministeriums war es nicht geimpft. Symptome einer Rachendiphtherie umfassen laut Robert Koch-Institut mit Hauptsitz in Berlin unter anderem Halsschmerzen, Fieber, pfeifende Geräusche beim Einatmen, Schwellungen der Halslymphknoten. Später kann eine Mandelentzündung auftreten.

Ursache der Infektion unbekannt

Ein weiterer Erkrankungsfall war im Herbst im familiären Umfeld des Kindes durch Kontaktnachverfolgung des Gesundheitsamtes festgestellt worden. Aufgrund eines Impfschutzes habe die Person allerdings nur einen leichten Erkrankungsverlauf gehabt, teilte der Landkreis Havelland in der Umgebung Berlins damals mit. Wo sich das Kind infiziert hatte, ist nicht bekannt.

Die Impfung bietet laut dem Robert-Koch-Institut einen zuverlässigen Schutz gegen die Symptome der Diphtherie, nicht aber vor der Infektion mit dem Erreger. Die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland rät allen zur Diphtherieimpfung. (hkl/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Nocciolo
29.01.2025 19:31registriert November 2014
Nicht-impfen ist Kindmisshandlung und Vernachlässigung. Man sollte die Eltern vor Gericht stellen.
220
Melden
Zum Kommentar
3
    Trumps Ministerin Bondi krempelt das US-Justizsystem um – diese Probleme drohen nun
    Trumps neue Justizministerin krempelt die Verbrechensbekämpfung radikal um – mit womöglich weitreichenden Folgen für den Kampf gegen Korruption und ausländische Einflussnahme.

    Kaum hatte der amerikanische Senat in dieser Woche Pam Bondi als Trumps neue Justizministerin und Generalstaatsanwältin bestätigt, schritt die 59-Jährige zur Tat. Per E-Mail informierte sie alle ihre Mitarbeiter und wenig später auch die Öffentlichkeit über eine komplette Neuausrichtung der Verbrechensbekämpfung.

    Zur Story