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Mexiko erwägt Klage gegen Google wegen «Golf von Amerika»

Mexiko erwägt Klage gegen Google wegen «Golf von Amerika»

13.02.2025, 19:5113.02.2025, 21:22
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epa11894013 US President Donald Trump sits in the Oval Office near a map reading 'Gulf of America' after signing an executive order at the White House, in Washington, DC, USA, 13 February 20 ...
Trump findet: Kann man schon mal machen, internationale Gewässer nach eigenem Gusto umbenennen.Bild: keystone

Mexiko erwägt wegen der Umbenennung des gesamten Golfs von Mexiko in «Golf von Amerika» auf dem Kartendienst Google Maps eine Klage gegen Google. Die von US-Präsident Donald Trump angeordnete Umbenennung gelte nur für das Küstenmeer der USA, sagte die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum. Deshalb habe man das Unternehmen schriftlich aufgefordert, in seinem Kartendienst die historische Bezeichnung des Gewässers für den nicht-US-amerikanischen Teil zu respektieren. Wenn Google auf die weitreichende Namensänderung bestehe, werde Mexiko mit einer Zivilklage dagegen vorgehen.

«Der einzige Ort, den die USA umbenennen können, ist dort, wo sie Souveränität ausüben.»
Claudia Sheinbaum

Das sei also ausschliesslich die Zwölf-Seemeilen-Zone vor der US-Küste. Trump habe nicht angeordnet, den Namen des ganzen Gewässers zu ändern, sagte die Präsidentin.

Nutzern in den USA wird neue Bezeichnung angezeigt

Trump hatte die Umbenennung kurz nach seinem Amtsantritt angeordnet. Google hat den Namen in seinem Kartendienst entsprechend geändert. Nutzern in den USA wird der Meerbusen als Golf von Amerika angezeigt, anderswo sind beide Bezeichnungen zu sehen. Nutzer ausserhalb der USA bekommen den traditionellen Namen zuerst und den neuen daneben in Klammern angezeigt.

Golf von Mexiko oder Golf von Amerika
Bei Google Maps in Europa steht unter der Bezeichnung «Golf von Mexiko» in Klammern «Golf von Amerika».Bild: screenshot google maps

Der Name Golf von Mexiko ist seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlich. Das Gewässer grenzt nicht nur an die US-Bundesstaaten Texas, Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida, sondern auch an Mexiko und Kuba. Trumps Erlass zufolge gilt die Namensänderung für das Gebiet bis zu den Seegrenzen von Mexiko und Kuba. (sda/dpa)

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39 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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denkpause
13.02.2025 20:14registriert April 2021
Die Sheinbaum gefällt mir immer besser.

Auch die kürzlich abgehaltene Parade zum Jubiläum wäre wohl anders ausgefallen (weniger militärisch inszeniert), wenn sie dem Donnie nicht hätte zeigen wollen, wer Eier hat.
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Auster N
13.02.2025 20:29registriert Januar 2022
Er, der Orange, kann gar nicht einfach einen Ort in internationalem Gewässer umbenennen. Eines Tages wird er froh sein um Mexiko. Wenn sein ÜSÄ im Klimachaos versinkt, wird er sich nach einem neuen Standort umsehen müssen. Mar-A-Sub-Lago. Oder er lässt sich Kiemen wachsen.
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